6 Seen Wedau-Modell für Öffentlichkeit zugänglich

Der aktuelle Planungsstand des Projektes 6 Seen Wedau ist momentan im Stadthaus Duisburg als dreidimensionales Modell ausgestellt. 

In den letzten Monaten wurde das Werk, das eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Nordrhein-Westfalen abbildet und bereits auf mehreren Veranstaltungen zu sehen war - zuletzt am 29. Oktober auf der Projektfläche (wie berichtet, vgl. 10/2017) - komplett überarbeitet und dem aktuellen Planungsstand angepasst. Es stellt die räumlichen Proportionen in deren Gesamtwirkung und Ästhetik anschaulich dar und bietet so die Möglichkeit, die räumlichen Zusammenhänge eines Projektes besser zu erfassen und beurteilen zu können. Gerade für Laien, die im Lesen von Architekturzeichnungen ungeübt sind, ist ein Modell oft anschaulicher als zweidimensionale Darstellungen. 

Interessierte können das Modell von 6 Seen Wedau im Stadthaus Duisburg, Friedrich-Albert-Lange-Platz 7 (Eingang Moselstraße) gegenüber von Raum 230, voraussichtlich bis März 2019 besichtigen (montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 14 Uhr). [zur BEG-Startseite]

Spatenstich in Münster: Großer Bahnhof für das neue Hansator

Die Entwicklung der Ostseite des Hauptbahnhofs Münster hat Bedeutung weit über die Westfalenmetropole hinaus, das wurde beim Spatenstich am Mittwoch deutlich: NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach griff persönlich zum Werkzeug, fachmännisch assistierten ihr Oberbürgermeister Markus Lewe, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für NRW, Werner Lübberink, BEG NRW-Geschäftsführer Volker Nicolaus, Architekt Gerd Wittfeld und Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling. 

„Der Bahnhof ist ein zentraler Identifikationspunkt und eine Visitenkarte der Stadt“, sagte Ina Scharrenbach zur nun entstehenden zweiten Vorderseite. „Damit ist Münster ein gutes Beispiel für die Landesinitiative ‚Bauland an der Schiene‘, in deren Rahmen wir ab Anfang 2019 weiteres Potenzial für Bauland im Münsterland angehen werden“, so die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Oberbürgermeister Markus Lewe hob die Bedeutung für Münster und seine Bürger hervor: „Ich freue mich schon heute, wenn als abschließender Schritt die Ostseite des Hauptbahnhofs bebaut sein wird. Dann hat der Hauptbahnhof endlich zwei Schmuckseiten. Alles wird sich zu einem großartigen ganzheitlichen Erscheinungsbild zusammenfügen und der Hauptbahnhof wird neben der Verkehrsfunktion ein zentrales Verbindungselement zwischen Altstadt, Ostviertel und Hafenquartier sein.“

Das sieht auch der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für NRW so: „Die Entwicklung am Hansator schafft de facto eine zweite Vorderseite für den Hauptbahnhof Münster. Von dieser Attraktivitätssteigerung profitieren Verkehrsstation und Stadtentwicklung gemeinsam“, sagte Werner Lübberink. „Die gelungene Gesamtentwicklung sucht seinesgleichen, dafür herzlichen Dank an alle Beteiligten.“

Diesen Ball spielte Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling gern zurück und dankte seinerseits der Stadt, der Deutschen Bahn und der BEG NRW für die gute Zusammenarbeit: „Auf allen Seiten haben wir hohes Engagement und auch einen hohen Anspruch an gute Architektur und hochwertigen Städtebau erlebt. Das passt zu unseren eigenen Ansprüchen.“

Auf der rund 8.200 m² großen Brachfläche entwickelt die Landmarken AG ein urbanes Stadtquartier mit Flächen für Wohnen, Gastronomie und Handel sowie ein von prizeotel betriebenes Economy-Design-Hotel. Der gemeinsam mit kadawittfeldarchitektur eingereichte Entwurf dreier Baukörper, die über ein Sockel-Erdgeschoss miteinander verbunden sind, war einstimmig als Sieger aus einem von Stadt und Bahn ausgerufenen Investorenauswahlverfahren hervorgegangen. Das neue Bahnhofsentree wird eine Klammer mit dem ebenfalls noch recht neuen Empfangsgebäude der Deutschen Bahn auf der Westseite bilden und eine unkomplizierte Unterquerung der Gleise ermöglichen.

Über den BahnflächenPool NRW wurden via BEG NRW Landesmittel in Höhe von rd. 75.000 Euro zur Finanzierung von Entwicklungskosten eingesetzt. In Kombination mit einer integrierenden Prozess-Steuerung wurden diese Mittel zum Hebel der gesamten Flächenaktivierung. Wesentliche Gewerke waren die residuale Projektwertermittlung zur Festlegung eines gemeinsamen Mindestkaufpreises für die Grundstücke der DB und der Stadt, die Finanzierung des mehrstufigen Investorenauswahlverfahrens in Anlehnung an ein Verhandlungsverfahren sowie die Bodengutachten für das Baufeld. 

Aktuell finden auf der Baustelle am Bremer Platz die Verbauarbeiten entlang der nördlichen, südlichen und östlichen Grundstücksgrenze statt, die zur Absicherung der Grube notwendig sind. Diese wird bei ihrer Fertigstellung, die für Ende des 1. Quartals 2019 geplant ist, rund sieben Meter tief sein. Anschließend beginnen die Hochbauarbeiten, sodass mit einer Fertigstellung im Sommer 2021 zu rechnen ist. [zur Projekt-Website der Landmarken AG: www.hansator-ms.de] [zur BEG-Startseite]

Neubau für den Coesfelder Bahnhof: Eigentümer, Stadt und Investoren konkretisieren Pläne

Beispielhafte Visualierung: Evers Architekten Partnerschaft
Nach intensiven mehrmonatigen Planungs- und Abstimmungsgesprächen der BEG NRW mit der Stadt Coesfeld und den Investoren, der Fa. H+T Konzeptbau aus Vreden, ist es soweit: Die Coesfelder Architekten Evers Architekten Partnerschaft EAP gestalten das neue Gesicht des Bahnhofsquartiers.

Bürgermeister Heinz Öhmann ist zuversichtlich: „Wir haben jetzt gemeinsam ein schlüssiges und tragfähiges Konzept für den Coesfelder Bahnhof gefunden und freuen uns, dass es nun endlich losgehen soll. Wichtig war uns, dass der Bahnhof selbst nun endlich aufgewertet wird: Der Durchgang für die Fahrgäste, die Sanitäranlagen und die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und PKW. Die Bahnanlagen selbst und die Flächen zum Bahnweg hin sind schon topp, jetzt müssen das Empfangsgebäude und der Vorplatz nachziehen.“

Die Stadtverwaltung unterstützt deshalb die neuen Pläne. Sie möchte den bisherigen Bahnhofsvorplatz, der auch weiterhin öffentlich genutzt werden soll, über die BEG erwerben. Öhmann: „Wir haben außerdem vereinbart, dass auch ein öffentlicher Wartebereich und eine Toilettenanlage integriert werden. Die Fläche für die neue große Fahrradabstellanlage werden wir vom Investor anmieten“.

Die Eingriffe sind nach Aussage von Architekt Johannes Evers weitreichend. Entgegen der ersten Überlegungen, Teilbereiche des alten Bahnhofs in das Konzept zu integrieren, werden die Bestandsgebäude komplett entfernt und durch Neubauten ersetzt. Ein Erhalt der maroden Bestandsimmobilie mache wenig Sinn, so Wolfgang Hoffschlag, einer der Investoren. Das Konzept ist auf zwei Bauabschnitte ausgelegt: Im ersten Bauabschnitt entsteht an nahezu gleicher Stelle wie das Bestandgebäude ein dreigeschossiger Neubau. Das zusammenhängende Gebäude wird durch Glaselemente in drei Bauteile aufgeteilt. „Was uns an dem Projekt gereizt hat, war unter anderem die hervorragende Lage des Standortes“ so Hoffschlag „unmittelbare Nähe zum ÖPNV, hoch frequentiert, perfekte Nahversorgung sowie fußläufige Anbindung an die Innenstadt“. 

Durch eine Mischung in den Nutzungen soll der Bereich belebt und als attraktive Adresse etabliert werden. Neben den Nutzungen durch die Bahn (Reisezentrum, Wartebereiche etc.) ist ein Fahrradparkhaus, Gastronomie, Praxen, Büros, Beratung und Wohnnutzung vorgesehen. „Wir sind in intensiven Gesprächen mit Interessenten und derzeit noch in der Lage, auf Wünsche der Mieter einzugehen“, so der Investor. „Wir sind sehr froh, mit dem Büro EAP einen professionellen Partner gefunden zu haben, der das Projekt engagiert und seriös entwickelt hat“. 

Durch den Neubau wird im 1. Bauabschnitt eine Fläche von ca. 3.400 m² angeboten, bei einer Baumasse von ca. 15.000 m³. Bestandteil des Konzeptes der Architekten ist bereits eine Erweiterung, die das Gesamtkonzept städtebaulich abrunden wird. „Sollte sich der erste Bauabschnitt so entwickeln, wie wir das erhoffen, wird die Erweiterung nicht lange auf sich warten lassen“ so Wolfgang Hoffschlag. 

Die Pläne und Verträge werden dem Rat zur Beschlussfassung in der nächsten Ratssitzung am 08.11.2018 vorgelegt. Da alle Details verhandelt sind, kann der Vertrag Mitte November unterzeichnet werden.[zur BEG-Startseite]

Mit dem Flächenpool NRW Potenziale heben und Filetgrundstücke aktivieren

Im Jahr 2014 startete der Flächenpool NRW, eine Landesinitiative zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens, nachdem es eine fast dreijährige Pilotphase in zehn Kommunen gab, um das Instrument und seine Wirkweise in der Praxis zu testen. Vier Jahre Überzeugungs- und Imagearbeit sowie Planungs- und Moderationsexpertise später, kann sich die Bilanz sehen lassen. Die Landestochter NRW.URBAN und die BEG NRW setzen das Programm gemeinsam um und konnten bisher 60 Kommunen mit 222 Standorten – das entspricht einer Gesamtfläche von 1.130 Hektar – in das Verfahren aufnehmen, um neue Perspektiven zu eröffnen. 1.293 Eigentümer wurden mit ins Boot geholt. NRW.URBAN sondiert aktuell nicht nur „klassische Industriebrachen“, sondern auch noch genutzte Areale in zentralen Lagen, die aber deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, werden analysiert. Nun ist es für viele Städte nicht einfach, ihre Potenziale zu heben. Die Aktivierung von Brachflächen erscheint oft vielschichtiger und aufwändiger als die Ausweisung neuer Baugebiete. Hier setzt der Flächenpool NRW an – er bietet Expertise, Personalressourcen und einen neutralen Blick von außen. Übrigens: Betrachtet man das gesamte landesweite Potenzial an Brachflächen – valide Schätzungen belaufen sich auf deutlich über 30.000 Hektar Flächen in der Summe – könnte mit deren Revitalisierung der komplette Bedarf für den Wohnungsbau in NRW gedeckt werden. 

Beispiel Finnentrop: Persepektiven entwickeln

Noch arbeiten rund 50 Menschen im Verwaltungsgebäude der Fleischwarenfabrik „Metten“ im sauerländischen Finnentrop. Die Produktion der „Dicken Sauerländer“ hat das Unternehmen bereits vor mehr als zehn Jahren ins nahe gelegene Frielentrop verlegt. Auch ein neues Verwaltungsgebäude ist am Produktionsstandort nun in Bau. Zurück bleibt ein in die Jahre gekommenes, verwinkeltes Gebäude auf einem Grundstück mit hoher Standortqualität. Bereits im Jahr 2003 wurde über den Bahnflächenpool das gesamte Bahnhofsumfeld in Finnentrop entwickelt. Das Gelände der Metten-Verwaltung befindet sich gegenüber dieses Bahnhofsareals in der Nähe des Lenneparks, Bäcker und Supermarkt sind fußläufg erreichbar. Tobias Metten, geschäftsführender Gesellschafter, betont: „Wir wollen das Gelände in Finnentrop auf gar keinen Fall brach liegen lassen.“ Doch welche Nutzungen entsprechen dem Bedarf der Stadt? Welche Konzepte können potenzielle Investoren überzeugen? Die Experten des Flächenpool NRW sollen jetzt helfen, diese Fragen zu beantworten. Im Juni 2018 kam es zur Konsensvereinbarung zwischen Finnentrop und dem Flächenpool NRW sowie zu einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Unternehmen Metten und dem Land. Die Experten des Flächenpool NRW sehen Potenziale für attraktive Wohnungen, eventuell könnten auch Konzepte für Seniorenwohnen integriert werden. Der Standort, der an das überregionale Radwegenetz angeschlossen ist, wäre durchaus auch interessant für ein Hotel oder Hostel. Zunächst geht es aber darum, vom Unternehmen Metten in Auftrag gegebene Planungsskizzen zu plausibilisieren, die Planungen zu aktualisieren und mit einer gemeinsamen tragfähigen Projektidee an den Start zu gehen.

Beispiel Rosendahl: Interessenausgleich erreichen

Im Rahmen des Flächenpool NRW möchte die Gemeinde Rosendahl ein Areal im Umfeld des ehemaligen Bahnhofs in Darfeld entwickeln. Dort soll neuer Wohnraum entstehen. Im Juni 2018 hat die Gemeinde mit dem Flächenpool NRW die Konsensvereinbarung unterzeichnet und damit die Zusammenarbeit mit dem Flächenpool besiegelt. „Wir sind über Veröffentlichungen und Veranstaltungen auf das Dienstleistungs- und Beratungsangebot des Flächenpool NRW aufmerksam geworden“, berichtet Bürgermeister Christoph Gottheil. Er erhofft sich von der Kooperation mit den Experten des Flächenpools vor allem einen fruchtbaren Interessensausgleich zwischen den beteiligten Eigentümern: Wer bringt welche Flächen ein? Welche Kaufpreise für die Veräußerung der Flächen sind realistisch? Möchten Eigentümer eventuell selbst investieren? Einige Eigentümer hätten bereits signalisiert, sich an dem Angebot zu beteiligen, andere seien noch unentschlossen. Christoph Gottheil: „Die Vorgehensweise des Flächenpool NRW als neutraler Moderator oder auch Mediator bietet meines Erachtens gute Erfolgsaussichten, um eine sinnvolle zukünftige Nutzung eines zusammenhängenden Areals zu ermöglichen.“ Auf lange Sicht soll der Flächenpool NRW auch bei weiteren Standorten in Rosendahl für die Umwandlung von Brachflächen in Bauland in den Planungsprozess eingebunden werden. Zunächst gilt es jedoch, den Fokus auf die Konversion in Darfeld zu legen und dort Potenzial für Wohnbauland zu entwickeln.