BAHNOHFS-BESONDERHEITEN - Special zum 200. BEG-Blogeintrag

Saniertes Empfangsgebäude Werdohl
In Zeiten, in denen sich Kommunen aus Gründen der Haushaltskonsolidierung eher von Gebäuden trennen, haben die nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden erkannt, dass das Empfangsgebäude des Bahnhofs das wichtigste Eintrittstor in die Stadt ist, einer attraktiven Nutzung und eines angenehmen Erscheinungsbildes bedarf. Mehr als 100 Kommunen haben sich an den so genannten EG-Paketen mit eigenen Mitteln beteiligt. Über 80 Empfangsgebäude sind bislang veräußert, in 57 Fällen haben die Städte und Gemeinden auf Grundlage der Erkenntnisse das Eigentum sogar selbst erworben, davon in 16 Fällen als Zwischenerwerb mit Weiterveräußerung an privatwirtschaftlich Investierende. Dies zeigt, dass das städtebauliche, infrastrukturelle und immobilienwirtschaftliche Potenzial des Erwerbs und der Sanierung von Bahnhofsgebäuden in kommunaler Regie inzwischen über jeden Zweifel erhaben ist. Die Aktivierung dieses Potenzials auf dem Wege der Vermarktungshoheit der BEG brachte den Städten und Gemeinden große Einflussmöglichkeit, breiten Mitgestaltungsspielraum und hohe Verlässlichkeit. Die BEG berät und prüft stets gemeinsam mit der Kommune und ggf. kaufinteressierten Dritten die technische Machbarkeit, finanzielle Tragfähigkeit sowie die Einbettung in eine städtebauliche und verkehrliche Gesamtkonzeption des Vorhabens.

Die Hälfte der Objekte ist inzwischen vollständig saniert. Viele der Empfangsgebäude beherbergen heute wieder fahrgastbezogene Angebote, z.B. Bäckerei, Kiosk, Gastronomie, Fahrkartenverkauf und machen den Bahnhof damit zu einem einladenden Portal zur Stadt. In den Gebäuden, in denen die ehemalige Zweckbestimmung obsolet geworden ist, haben sich oftmals Private oder Gewerbetreibende diese besondere Adresse zu Eigen gemacht.

Mit vier besonders originellen oder standortbereichernden Weiternutzungen möchte dieses „Bahnhofs-Special“ die Fantasie anregen, um Innenentwicklungen im Kern der Stadt anzustoßen, neue Kooperationsformen aufzubauen und kreative Lösungen zu finden.

[zum Buddha-Bahnhof Warburg] [zum Möbelbahnhof Bielefeld-Hillegossen] [zum Hotelbahnhof Steinheim] [zum Wanderbahnhof Lennestadt-Altenhundem] [zur BEG-Startseite]

BUDDHA-BAHNHOF Warburg

Aus dem Bahnhof Warburg ist ein Aufenthaltsort für die Seele geworden. Vor zwei Jahren hatte die Zahnärztin Dr. Charlotte Gormsen das Empfangsgebäude erworben und, nebst der eigenen Praxis, einer besonders behaglichen Nachnutzung zugeführt: "Buddhametta Wat", Tempel der lebendigen Liebe Buddhas. Im Erdgeschoss richtet der Verein Meditationsräume und im Obergeschoss Räumlichkeiten für Priester und Gäste ein. Mit direktem Zugang vom Bahnsteig bleibt der Fahrkartenverkauf weiterhin gewährleistet; im vorderen Teil zum Bahnhofvorplatz hin ist ein Bistro entstanden. Die Reinkarnation eines attraktiven Eintrittstors zur Stadt. [zur BEG-Startseite]

MÖBELBAHNHOF Hillegossen

Stilechte Immobilie und geschmackvolles Mobiliar. Peter Timpe hat das Gebäude vor einigen Jahren erworben, welches er schon vorher als Mieter nutzte. Mit Geschmack und Liebe zum Detail hat er den Verkaufs- und Ausstellungsraum für sein Möbelspektrum, speziell Tische, Spiegel und Antiquitäten, aufgebaut. Jüngst hat er eine angrenzende Fläche samt ehemaliger Ladestraße zugekauft und einen Infrastrukturanschlussvertrag mit der DB Netz unterzeichnet. Die noch vorhandenen Gleise werden gemeinsam mit dem Verein „Westfälische Localbahn e.V.“ als weitere Bahnreminiszenz ertüchtigt. [zur BEG-Startseite]

HOTELBAHNHOF Steinheim (Westf.)

Steinheim habe den schönsten Bahnhofs Ostwestfalens, findet Bürgermeister Joachim Franzke, seit dort vor zwei Jahren die Sanierungsarbeiten abgeschlossen wurden und ein Hotel eingezogen ist. Die stolzen Eigentümer Thomas Sponfeldner und Andreas Franzke bieten in Ihrem Komfort-Hotel 14 moderne, teils barrierefreie Zimmer und 2 Suiten mit moderner Innenausstattung freundlich hergerichteter Fassade. Das Gebäude beherbergt zudem einen griechischen Gastronomiebetrieb, Kiosk, Fahrkartenverkauf und das Stellwerk. Die Investoren sind somit zu Vermietern der DB Netz AG geworden. Für die Stadt ging mit der Sanierung des Bahnhofs die städtebauliche und verkehrliche Aufwertung des gesamten Bahnhofquartiers einher. [zur BEG-Startseite]

WANDERBAHNHOF Lennestadt-Altenhundem

„Der Bahnhof Lennestadt-Altenhundem ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ÖPNV und Freizeitangebote im Sinne Schließen der Fahrgäste verknüpfen lassen“, so der Verkehrsminister Michael Groschek anlässlich der Zertifizierung Altenhundems als Wanderbahnhof 2012 durch die Gemeinschaftskampagne „Busse & Bahnen NRW“. „Hier wurde in den vergangenen Jahren viel getan und ein Qualitätsstandard geschaffen, der im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet ist.“ 2003 kaufte die Stadt Lennestadt den Bahnhof. Seit der Sanierung bietet der personenbediente Fahrkaufenverkauf in neuer Atmosphäre seinen Service an. Stärkung vor An- und Abreise bietet ein traditionsreiches Café. Dessen Eigenwerbung macht Lust auf einen sofortigen Besuch: „Harmonie von Café und Bahnhof – genießen Sie in unseren Caféräumen oder im Wintergarten mit Ausblick auf die Gleise unsere umfangreiche Frühstücks-, Mittags- und Vesperkarte mit Brot- und Backwaren sowie Kuchen, Torten, Gebäck und Pralinés aus eigener Herstellung. Wir haben für Sie mit viel Liebe zum Detail den alten Bahnhofsflair vergangener Tage aufleben lassen.“ [zur BEG-Startseite]

BEG III-Stadt Mülheim a.d. Ruhr unterzeichnet Konsensvereinbarung

Die Stadt Mülheim an der Ruhr ist eine der Großstädte, deren Bahnflächenentwicklung im Rahmen des jüngsten Liegenschaftspaketes in die Verantwortung der BEG übergegangen ist. Sichtlich erfreut darüber, dass künftig neuer Gestaltungsraum für die innerstädtische Entwicklung mobilisiert wird, unterzeichnete der Beigeordnete Peter Vermeulen die Konsensvereinbarung. Ins Detail gingen er und Thomas Lennertz bereits zur stillgelegten Strecke 2505, die Bestandteil des Radschnellweges Ruhr wird. Der Radweg ist auf Essener Gebiet bereits bis zur Stadtgrenze Mülheim fertig gestellt. In Mülheim soll der Bau in drei Abschnitten realisiert werden. Für den ersten Abschnitt an der Stadtgrenze Essen/Mülheim bis zum Hauptbahnhof liegt die Bewilligung der Fördermittel vor; der Abschluss des Kaufvertrages zwischen der BEG und dem RVR erfolgt Ende November 2013 [nachträgliche Information: ist erfolgt]. Für einen anderen Abschnitte steht eine endgültige Förderzusage noch aus. Bezüglich der ca. 33 Hektar Bahnflächen auf Mülheimer Stadtgebiet wurden zunächst die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit erörtert. Für die flächenscharfe Konkretisierung hat man sich für Januar 2014 verabredet.

Die Konsensvereinbarung selbst, die die unabdingbare Grundlage der Zusammenarbeit zwischen der BEG und jeder der 135 Städte und Gemeinden im BahnflächenPool NRW bildet, konstatiert, dass die BEG in Kooperation mit der Kommune Nutzungsperspektiven zu den Liegenschaften unter Berücksichtigung verkehrspolitischen- und städtebaulichen Ziele des Landes erarbeitet. Die BEG finanziert alle erforderlichen Planungen, Untersuchungen und Gutachten, die zur Klärung der Entwicklungsfähigkeit der Bahnflächen und ihrer Vermarktung erforderlich sind. Bekundet die Kommune Interesse am Erwerb einer entbehrlichen Bahnliegenschaft, hat sie das Recht des ersten Zugriffs zu marktgerechten Konditionen. Die wichtigste Zusicherung seitens der Kommune besteht darin, der Wiedernutzung von entbehrlichen Bahnflächen Vorrang vor der Entwicklung von neuen Baugebieten im Freiraum einzuräumen. Nur dann macht der Einsatz öffentlicher Mittel zur Klärung der Entwicklungsperspektiven von Bahnliegenschaften hinsichtlich einer ökonomischen Chancengleichheit Sinn. [zur BEG-Startseite]

Expo Real als Projektmanagement-Plattform für die BEG

Im Rahmen der Immobilienmesse „Expo Real“ hat die BEG wie in den Vorjahren wichtige Projekt-Impulse setzen können. Eine Vielzahl von Gesprächen brachten BEG-Geschäftsführer Volker Nicolaus und Projektleiter Henk Brockmeyer u.a. mit Ansprechpartnern aus  Landesministerien und aus dem DB-Konzern zusammen, so zum Beispiel bezüglich der Entwicklung des Hauptbahnhofs Münster. Erfreuliche Projektfortschritte konnten auch mit der Ahlener Delegation erzielt werden, im Bild der Stadtbaurat Andreas Mentz (links außen) und Bürgermeister Benedikt Ruhmöller (rechts außen) am MünsterLand-Messestand. [zur BEG-Startseite]