Meilenstein für den Paderborner Hauptbahnhof: Verträge für Jahrhundert-Projekt unterzeichnet

BREMER AG / Visualisierung: Philipp Böddeker
Ein Jahrhundert-Projekt für die Stadt Paderborn nimmt Fahrt auf: am 28.01.2021 haben Stadt, Deutsche Bahn und Investor PB 1 GmbH die Verträge für den Neubau der Empfangshalle und des IntercityHotels unterzeichnet. Ein großer Meilenstein dieses für Paderborn so wichtigen Projektes ist damit erreicht. 

Vorausgegangen waren umfangreiche Verhandlungen zwischen den beteiligten Stellen der Stadt, des Investors PB 1 GmbH, den Bahnunternehmen sowie weiteren Trägern öffentlicher Belange. Die BEG hatte das Projekt bis dato begleitet und moderiert – dies war aufgrund der technischen Herausforderungen, der unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse sowie der beengten Situation am Bahnhof selbst eine herausfordernde Aufgabe, die jetzt schließlich mit der Beurkundung der Verträge erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Großzügig, hell, transparent und nachhaltig – so soll das neue Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes zur Mobilitätsdrehscheibe für die Region werden. Besonderen Wert haben die Planer/innen auf eine nachhaltige und ökologische Gebäudetechnik mit Photovoltaik und Grundwasserwärmepumpen gelegt. Die neue Empfangshalle wird zum attraktiven Eintrittstor in die Stadt, direkt darüber wird sich ein Intercity Hotel mit 380 Betten befinden (wie berichtet: 03-2019). Die Fertigstellung dieses nächsten großen Meilensteins ist für Mitte 2023 geplant. Die Stadt selbst wird im Rahmen der Gesamtmaßnahme Fahrrad- und PKW-Parkhäuser errichten. Bereits im April beginnt die Deutsche Bahn – unabhängig vom Neubau des Empfangsgebäudes – mit den Arbeiten für den Bau eines zusätzlichen Aufzugs zu den Bahnsteigen 4/5. 

Ab Mitte 2021 startet dann der Abriss des alten Bahnhofgebäudes. Dadurch ändert sich nicht nur der Zugang zu den Gleisen, der sich westlich des jetzigen Empfangsgebäudes im Bereich des Busbahnhofes befinden wird. Auch die Geschäfte und Serviceeinrichtungen ziehen in ein Übergangsquartier, das aus mehreren Containern im Bereich des Busbahnhofs bestehen wird. Eine Verlegung der Haltestellen für den ÖPNV, der Taxiplätze und der Parkplätze für Kurzzeit-Parker/innen sowie die Verengung der Bahnhofstraße auf zwei Fahrspuren wird die Verkehrssituation zwar einschränken, jedoch den Verkehrsfluss rund um die Baustelle sicherstellen. Mit dem eigentlichen Hochbau wird dann Anfang 2022 begonnen. Das insgesamt siebengeschossige Gebäude mit einem gestaffelten Technikgeschoss soll zur Bahnhofstraße einen Kolonnadengang erhalten. Darüber werden sich die Fußgänger/innen besonders freuen, denn mit dem etwa 9 Meter hohen und 3,50 Meter breiten Weg unterhalb des Gebäudes wird der Fußweg vor dem Bahnhof in Zukunft überdacht sein. Der derzeit dort auf dem Niveau des Gehweges verlaufende Radweg wird als Radfahrstreifen auf die Bahnhofstraße verlegt, was Platz schaffen und den Verkehr zwischen Fußgängern/innen und Radfahrern/innen entzerren wird. In der Empfangshalle des Hauptbahnhofs im Erdgeschoss des Neubaus werden unter anderem ein Reisezentrum, der Hoteleingang, verschiedene Läden und eine öffentliche Toilette untergebracht. Die Empfangshalle wird barrierefrei, geradlinig und übersichtlich den am Gebäude liegenden Bahnsteig mit dem Bahnhofsvorplatz verbinden. Im ersten Geschoss sind Büros, Konferenzsäle und Flächen für das Hotel vorgesehen. Ab dem zweiten Geschoss wird der Neubau ausschließlich als Hotel genutzt. 

Auch das Thema Nachhaltigkeit findet Berücksichtigung: Geheizt und gekühlt wird das neue Bahnhofsgebäude mit Pader Wasser. Ein Teil des benötigten Stroms wird durch Photovoltaikanlagen auf dem Gebäude und an der gleisseitigen Fassade erzeugt. [zur BEG-Startseite]

 

Stadt Hamm sichert Zukunft des Kulturbahnhofs

Der „Techniktermin“ Anfang 2020 am Kulturbahnhof in Hamm galt als einer der ersten Schritte im Rahmen des Verkaufs des DB-Empfangsgebäudes – noch im Dezember desselben Jahres fiel die Ratsentscheidung für den städtischen Ankauf. Dazwischen lagen zahlreiche Abstimmungstermine mit städtischen Ämtern wie Vermessungs- und Liegenschaftsamt, dem technischen Gebäudemanagement, Kulturdezernat sowie dem Stadtbaurat. Das von der BEG finanzierte Bausubstanz- und Wertermittlungsgutachten half zudem bei der Preisfindung für das Gebäude. 

Bereits Ende 2019 lief die Zweckbindung am Kulturbahnhof aus – diese galt 15 Jahre, weil in den Umbau des Gebäudes Fördermittel geflossen waren. Seither wurden die Zukunftsängste am Theater größer. Doch diese sind nun Vergangenheit: „Durch den städtischen Erwerb des Gebäudes ergibt sich nun eine einmalige Gelegenheit, die Zukunft des Helios Theaters in Hamm auf eine feste Basis zu stellen“, bewertet die Stadt den Kauf des Gebäudes. Genau darauf freuen sich die Verantwortlichen des Helios-Theaters – auf eine feste Basis, auf Sicherheit. Leiterin Barbara Kölling zeigte sich „hoch erfreut“ über den Erwerb durch die Stadt. „Wir fühlen uns hier wohl und freuen uns darauf, weiter in Hamm spielen zu dürfen.“ 

Für die Stadt Hamm stand der Kulturbahnhof schon lange auf der Wunschliste. Sie sah immer schon die Gefahr, dass das Helios-Theater mit seinen internationalen Auszeichnungen als wichtiges kulturelles Aushängeschild für den Standort Hamm einen Umzug in eine andere Kommune in Erwägung ziehen könnte. Dies konnte zur Freude aller Beteiligten auf langfristige Sicht ausgeschlossen werden. [zur BEG-Startseite]

Neue Veröffentlichung: Urbane Kleingärten neu denken – innovative Konzepte von heute für die Stadtentwicklung von morgen

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn
Hauptsächlich als Folge der Flächenkonkurrenz in dicht besiedelten Räumen sind Kleingärten in den letzten Jahren zunehmend dem Wohnungsbau gewichen. Doch Kleingärten und Wohnungsbau müssen nicht als Gegensatz begriffen werden - zeitgemäße neue Garten-Konzepte machen ein Wohngebiet erst lebenswert, verbessern Luftqualität und Stadtklima und mindern Lärm. Folgerichtig stehen Kleingärten und Wohnungsbau für viele Akteure nicht mehr unbedingt in Konkurrenz zueinander – vielmehr kann eine ökologische und soziale Stadtentwicklung nur gemeinsam stattfinden. Vielerorts gibt es bereits Aktivitäten seitens der Kleingartenverbände, ihre Anlagen zum Stadtraum hin zu öffnen. 

Aufgrund vieler Erfahrungen aus der Projektarbeit speziell zum Thema Kleingärten hatte sich die BEG - in Kooperation mit der Deutschen Bahn als Grundstückseigentümerin großflächiger Gartenanlagen – mit einem Kreis von Landschaftsplanerinnen und Landschaftsplanern über die Entwicklungspotenziale von Kleingärten ausgetauscht und zahlreiche Beispiele für Innovationsgärten entwickelt. Heraus kam die nun veröffentlichte Planungshilfe „Urbane Gärten“, mit der es gelingt, die ökologische und soziale Qualität zentral gelegener Kleingartenanlagen aufzugreifen und Ideen für die nachhaltige Integration in urbane Strukturen anschaulich darzustellen. 

Die Broschüre steht auf der BEG-Homepage sowie auf der Bau.Land.Leben-Homepage zum Download zur Verfügung und kann auf Anfrage auch als Druckexemplar verschickt werden (Kontakt: info@beg.nrw.de). [zur BEG-Startseite]