Rheine R: Arbeiten auf ehemaliger Bahnfläche

Foto: EWG Rheine
Im Süden von Rheine, zwischen der Innenstadt und den Stadtteilen Mesum und Hauenhorst, liegt das Gewerbegebiet Rheine R. Auf dem riesigen Areal des ehemaligen Rangierbahnhofs, das die BEG einst an die Stadt Rheine verkauft hat (wie berichtet), entsteht ein qualifizierter, kleinteilig strukturierter Gewerbepark für unterschiedliche Nutzungen: Die angebotenen Flächen bewegen sich in Größenordnungen zwischen etwa 1.800 und 20.000 m² und sollen in Zukunft von Gewerbe- und Handwerksbetrieben sowie Betrieben aus dem Dienstleistungs- und Technologiebereich genutzt werden. Auch Werkstätten, Großhandel und möglicherweise bahnaffines Gewerbe im nördlichen Bereich könnten hier in Zukunft heimisch werden – für letzteres stünde bei Bedarf ein privater Gleisanschluss zur Verfügung. 

Aktuell bewegt sich einiges in Rheine R: Nach Ansiedlung des ersten Gewerbebetriebes folgten kontinuierlich weitere Neuansiedlungen,  diverse Grundstücke sind verkauft, Hallen gebaut und weitere Flächen reserviert. Insgesamt stehen 13 Hektar Fläche zur Verfügung, die sich in flexible Grundstücksgrößen aufteilen lassen. Weitere Informationen sowie Kontaktdaten erhalten Interessenten auf der Homepage der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH (EWG). [zur BEG-Startseite]

Europa-Radbahn seit Pfingsten offiziell eröffnet

Foto: Stadt Kleve
Unter dem Jubel zahlreicher Gäste eröffneten die Klever Bürgermeisterin Sonja Northing und ihr Kranenburger Amtskollege Günter Steins zusammen mit den Vertretern der beteiligten niederländischen Gemeinden sowie MdB Dr. Barbara Hendricks, ehemaliger Umwelt-Bundesministerin und wohnhaft in Kleve, am 07. Juni in den historischen Park- und Gartenanlagen am Prinz-Moritz-Kanal die fertiggestellte Europa-Radbahn. Die als Radweg ausgebaute ehemalige Bahntrasse von Kleve nach Kranenburg bis ins niederländische Nijmegen versteht sich als Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative. Sie soll den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf das Rad auch im Alltagverkehr erleichtern und die ländliche Region nachhaltig erschließen. 

Trotz vielerorts vorhandener Absperrgitter wurde die Europa-Radbahn auch in den Wochen vor der offiziellen Freigabe schon eifrig genutzt. Kurzes Absteigen und Umlaufen der Hindernisse wurde für insgesamt knapp 50 Minuten Radfahrvergnügen entlang der Draisinenstrecke gerne in Kauf genommen. 11,12 km Radweg befinden sich auf deutscher Seite, davon 4,67 km auf Klever Stadtgebiet und 6,45 km durch die Gemeinde Kranenburg. Auf mindestens drei Metern Breite ist ein Überholen im Zweirichtungsverkehr gewährleistet. Innerorts und an den Knotenpunkten wird die Strecke mit LED beleuchtet, zudem ergänzen Rast- und Abstellplätze, Ladestationen und ein Radverleih die Infrastruktur. 

Im August 2018 startete der Bau des Verkehrsprojekts. Das Ziel: In kürzester Zeit von Kleve bis nach Nijmegen mit dem Rad statt mit dem Auto. Schließlich stärke der Drahtesel Umwelt und Klima, erklärten die Initiatoren des Radwegs. Besonders teuer kommt die Europa-Radbahn die Steuerzahler in Kleve und Kranenburg indes nicht. Denn als einer der Gewinner des Wettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ erhält das Projekt neben der Auszeichnung eine stattliche Förderung. Von den rund 6,5 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt der Bund 4,3 Millionen Euro (70 Prozent Förderquote). Weitere 921.000 Euro (15 Prozent Förderquote) stammen aus Mitteln des Verkehrsministeriums NRW. Die beiden beteiligten Kommunen Kranenburg und Kleve stemmen die restlichen rund 1,3 Millionen Euro. 

Die BEG NRW hatte die Gemeinde Kranenburg und die Stadt Kleve intensiv beraten – von Vorteil waren dabei insbesondere ihre umfangreichen Erfahrungen zum Handlungsprogramm „Alleenradwege auf stillgelegten Bahnstrecken“ in NRW; besonderer Beratungsbedarf war auch gefordert, weil die benötigten Flächen noch dem Eisenbahn-Fachplanungsrecht unterliegen. Dieser Umstand ermöglicht bei Bedarf eine Wiederbelebung des Schienenverkehrs zwischen Kleve und den Niederlanden - der Bau der Europa-Radbahn schließt solche Überlegungen zumindest nicht aus. [zur BEG-Startseite]

Landesinitiative Bauland an der Schiene: Strukturkonzepte und städtebauliche Rahmenplanungen

Im Rahmen der Landesinitiative Bauland an der Schiene wurden bereits Baulandgespräche zu über 100 Haltepunkten geführt. Eine Vielzahl der identifizierten Flächenpotenziale werden im nächsten Schritt durch städtebauliche Rahmenplanungen bzw. Strukturkonzepte konkretisiert – kommunal finanziert, mit einer 50%-Förderung durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. In die Planungen werden insbesondere die Zielvorstellungen Einzug finden, die sich in den Baulandgesprächen als zentral herausgestellt haben:
  • das Ineinandergreifen von Siedlungsentwicklung und infrastrukturellen Maßnahmen,
  • eine dem regionalen Kontext angemessene städtebaulichen Dichte und
  • der behutsame Umgang mit Grünstrukturen.
Auf Basis einer europaweiten Ausschreibung nach aktueller EU-Vergabeverordnung hat die BEG NRW - zur direkten Beauftragung der Rahmenplanungen oder Strukturkonzepte durch die Städte und Gemeinden - einen „Planerpool“ mit Rahmenvertragspartnern zusammengestellt. In einem Workshop-Prozess werden nun einheitliche Qualitätsstandards vereinbart. Die Städte und Gemeinden, denen eine entsprechende Förderung zugesagt wurde, erhalten die Preislisten vorab und in der zweiten Julihälfte alle für eine Beauftragung erforderlichen Unterlagen. [zur BEG-Startseite]