Bürgerengagement in Leverkusen: Balkantrasse soll in die Verlängerung gehen

(Foto: ADFC Leverkusen)

Burscheid, Wermelskirchen und Remscheid haben die Offerte des BEG-begleiteten „Handlungsprogramm Alleenradwege auf stillgelegten Bahnstrecken in NRW“ ergriffen und erhalten die ehemalige Bahnverbindung Balkantrasse als durchgängiges Liegenschaftsband. Die Weiternutzung als Radweg ermöglicht ein zusammenhängendes Wegenetz bis tief in das Bergische Land hinein. Trotz hoher Förderquote durch das Land NRW, konnte ein 6 Kilometer langes Teilstück von Leverkusen-Opladen bis Burscheid aufgrund der Leverkusener Haushaltslage bislang jedoch nicht einbezogen werden.

Der ADFC Leverkusen e.V. setzt sich seit zwei Jahren für das populäre Projekt ein und hat die Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements wiederholt aufgezeigt und Unterschriften von Befürwortern gesammelt. Dies wurde zu einem maßgeblichen Impuls für die jetzt erfolgte Gründungsversammlung des „Verein der Freunde und Förderer der Balkantrasse Leverkusen e.V.“. Vorsitzender ist der Opladener Rechtsanwalt Karl-Friedrich Weber. Zu den 20 Gründungsmitgliedern zählt auch der bekennende Hobby-Radler Otto Reintjes, Geschäftsführer Sport und Marketing beim TSV Bayer 04. Der Förderverein verfolgt das ehrgeizige Ziel, 400.000 Euro in Geld-, Sach- und Arbeitsleistungen aufzubringen, um Leverkusen doch noch an der Balkantrasse teil haben zu lassen. Weitere Informationen soll ein eigener Internetauftritt in wenigen Wochen liefern. Ihre Projektverantwortlichen der BEG wünschen viel Erfolg!

Soest: Konsensvereinbarung zum Flächenpool NRW und Eigentümer-Auftakt


10.05.2010: Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer hat die Konsensvereinbarung zwischen der Stadt und dem Flächenpool NRW, vertreten durch die BEG NRW, zum Flächenpool NRW unterzeichnet. Als eine der zehn Pilotkommunen für dieses neue Landesinstrument zur Entwicklung von Brachflächen räumt die Stadt der Innenentwicklung vertraglich einen deutlichen Vorrang ein. Es geht um vier Standorte, die zusammen rund 50 Hektar ausmachen, und insgesamt elf unterschiedlichen Eigentümern gehören.

Den Eigentümern wurden im Anschluss durch BEG-Geschäftsführer Thomas Lennertz und Projektleiterin Barbara Eickelkamp die Vorteile erläutert: Der Flächenpool NRW kann ein kooperatives Verfahren zwischen Stadt und Eigentümer fördern, die Konkurrenzfähigkeit der Flächen erhöhen, die Standorteigenschaften klären und Gewissheit über die Entwicklungschancen liefern. Im Gegenzug sind die Eigentümer gefordert, ihre Mitwirkungsbereitschaft in einer Kooperationsvereinbarung zu dokumentieren und die erbrachten Leistungen des Flächenpools anteilig mitzutragen.

Das Grundprinzip dieses Konsensverfahrens, das Kommunen und Eigentümer gleichermaßen einbindet, hat die landesbeteiligte BEG NRW im Zusammenspiel mit dem Großeigentümer Deutsche Bahn AG entwickelt. Um diese Strategie auch auf andere Brachflächen übertragbar zu machen, sind die BEG NRW sowie die NRW.URBAN für jeweils fünf Pilotstandorte mit der Umsetzung des Flächenpool NRW angetreten.

Alleenradweg Wasserquintett: Spatenstich!

Wipperfürth. Mit einem gemeinsamen Spatenstich fiel am 20.04.2010 auf dem Gelände des Sportflugplatzes Wipperfürth-Neye der symbolische Startschuss für den ersten Bauabschnitt eines weiteren Alleenradwegs. Vom ehemaligen Bahnhof Wipperfürth soll der Radweg künftig auf 28,5 Kilometer über die stillgelegte Bahntrasse der Wipperbahn verlaufen. Der Einladung des Wipperfürther Bürgermeister Michael von Rekowski folgten neben den Bürgermeisterkollegen Uwe Ufer (Hückeswagen) und Uwe Töpfer (Marienheide) auch der Regierungspräsident der Bezirksregierung Köln, Hans Peter Lindlar, der Landtagsabgeordnete für den Nordkreis, Peter Biesenbach, sowie der Geschäftsführer der Regionale 2010, Dr. Reimar Molitor. Auch viele Bürgerinnen und Bürger demonstrierten ihr Interesse an dem Infrastrukturprojekt vor Ort. Der neue Radweg stellt die Hauptschlagader des Regionale-Projekts „Wasserquintett“ dar und wird künftig mehrere Projekte und Orte der Regionale 2010 miteinander verbinden.

Über das „Handlungsprogramm Alleenradwege auf stillgelegten Bahnstrecken in NRW“ ist es der BEG gelungen, die bereits seit längerem geplante Umnutzung der Trasse zu einem interkommunalen Radweg in sehr enger Kooperation mit der Kommune und dem Fördergeber mit neuem Schwung voranzutreiben. Die Projektsteuerung seitens der BEG leistete, über den Grunderwerb hinaus, alle für die Umsetzung des Radweges erforderlichen Voruntersuchungen – so zum Beispiel die Untersuchung des Bahnschotters auf seine Wiedereinbaufähigkeit mit dem kostensparenden insitu-Bauverfahren oder die Herrichtungskosten für die Brücken und Durchlässe. Der zweite Bauabschnitt wird voraussichtlich im Spätsommer 2010 folgen.

Vortrag in Bayern: Bündnis zum Flächensparen


In Nordrhein-Westfalen zählt die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme zu den großen Herausforderungen für Umweltschutz, Städtebau und Raumordnung. Auch die bayerische Staatsregierung hat im Jahr 2003 ein Bündnis zum Flächensparen ins Leben gerufen. Partner aus staatlicher Verwaltung, kommunalen Spitzenverbänden, Kirchen, Universitäten und weiteren Interessenverbänden haben sich zum sparsamen Umgang mit der nicht vermehrbaren Ressource Boden bekannt und ein gemeinsames Aktionsprogramm erstellt.

Thomas Lennertz, Geschäftsführer der BEG, war am 21. April eingeladen, an der Bündnissitzung im bayerischen Staatsministerium teilzunehmen. Auf Bitte von Prof. Dr. Jens-Uwe Fischer, Sanierungsmanagement der Deutsche Bahn AG in Berlin, stellte er dort das neue Brachflächeninstrument des Landes Nordrhein-Westfalen vor, den „Flächenpool NRW“ – der aus den guten Erfahrungen mit dem BEG-Modell zur konsensualen Bahnflächenentwicklung hervor gegangen ist. Die interessierten Zuhörer waren positiv überrascht, dass in Nordrhein-Westfalen bereits eine umsetzungserprobte Anreiz-Strategie existiert, mit der sich Kommunen freiwillig zum Brachflächen-Vorrang entschließen. Ebenso werden die Erfahrungen und Ergebnisse des bayerischen Bündnisses in der weiteren Arbeit der BEG Berücksichtigung finden.

Radeln im Einklang mit der Zauneidechse

Gleisschotter zählt zu den bevorzugten Lebensräumen von Zauneidechsen. Deren Population entlang der stillgelegten Bahntrasse von Coesfeld nach Rheine ist sogar besonders hoch, wie die Untere Landschaftsbehörde in einem Artenschutzgutachten festgestellt hat. Damit der Bau des Alleenradweges bald fortgesetzt werden kann, haben sich nun der verantwortliche BEG-Projektleiter, ein Vertreter des Kreises Steinfurt sowie ein Vertreter des städtischen Tiefbauamtes vor Ort auf die Suche nach geeignetem Ausgleich gemacht. Gefunden wurde eine Aufweitungsfläche im Eigentum der DB Netz AG, deren Übertragung die BEG jetzt in die Wege leitet. Nach dem Sonnenmonat Mai können die Kleintiere dann ihr neues, 1.700 qm großes Schotter- und Sand-Areal entlang der Strecke beziehen.

Streckenabbindung in Remscheid-Lennep

[Foto: Schüßler-Plan Consult GmbH]

Der Prellbock zur Abbindung der Balkantrasse wurde in der vergangenen Woche konform zu den Anforderungen des Eisenbahnbundesamtes aufgestellt. Der gut 23 Kilometer lange Alleenradweg Balkantrasse hat seinen Ausgangspunkt am Bahnhof Remscheid-Lennep. Er wird zunächst parallel zu den Schienen verlaufen, bis er hinter dem Prellbock künftig auf stillgelegter Trasse weiterführt. Die BEG finanziert Entwicklungskosten solcherart vor; die Stadtwerke-Tochter EWR hat jüngst beschlossen, das insgesamt 6,4 Kilometer lange Teilstück der stillgelegten Balkantrasse auf Remscheider Stadtgebiet zu kaufen. Wie berichtet, wird die neue Balkantrasse von Remscheid in Richtung Wermelskirchen bis Burscheid reichen sowie als zusammenhängendes Radwegnetz über Hückeswagen und Wipperfürth den Lückenschluss mit dem rheinischen Wasserquintett schaffen.

Bald seniorengerechtes Wohnen am Bahnhof Hochneukirch

[Foto: BEG, 2005]

„Alle Genehmigungen liegen vor“, teilte der Jüchener Dezernent Oswald Duda der Neuß-Grevenbroicher Zeitung in der vergangenen Woche mit. Damit kann die Neugestaltung und Aufwertung des Bahnhofareals Hochneukirch beginnen. Zur Realisierung der öffentlichen Maßnahmen hatte die Gemeinde bereits im Jahr 2004 das Bahnhofsgebäude und umliegende Flächen von der BEG erworben. Im letzten Monat verkauften Gemeinde und BEG gemeinsam weitere Bahnhofsflächen an einen örtlichen Investor, um neue städtebauliche Akzente zu setzen. Mithilfe der Bündelung verschiedener Förderprogramme investiert die Gemeinde Jüchen nun rund 700.000 Euro, um den Vorplatz und den Parkraum des alten Bahnhofs herzurichten.

Der Investor wird die künftige Standortqualität für einen vierteiligen Komplex mit 36 Seniorenwohnungen nutzen. Zudem sollen die historischen Bahngebäude umfangreich saniert und mit neuem Leben gefüllt werden. Mit dieser Planung reagieren die Akteure gemeinsam auf die Nachfrageentwicklung durch den demographischen Wandel. Der Baustart ist laut Duda für den Sommer 2010 vorgesehen.