Mobilstation Ibbenbüren Laggenbeck offiziell übergeben – Stadt will zum Umstieg auf die Schiene bewegen

So schnell wie das Band durchgeschnitten war, konnte man kaum auf den Auslöser drücken: Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, Maximiliane Lizardo-Schwarze vom NWL und BEG-Projektleiter Carsten Kirchhoff (vorne, v. l.) weihten die Mobilstation Laggenbeck offiziell ein. Projektleiter Fernando Quiroga, der Technische Beigeordnete Uwe Manteuffel und Hartmut Dieckmann, Geschäftsführer Dieckmann Bauen + Umwelt aus Osnabrück (bauausführende Firma) beobachteten das Geschehen. 

Es wurde eine Menge für Pendler getan: 32 Fahrradboxen, 17 überdachte Fahrradständer, 32 überdachte und gesicherte Ständer, 32 Fahrradbügel – ausgezeichnete Bedingungen für Radfahrer. „Bei Fahrradboxen machen wir immer etwas mehr, weil wir hoffen, Leute zum Umstieg zu bewegen“, sagt der Technische Beigeordnete Uwe Manteuffel. Aber auch an die Autofahrer wurde gedacht. 84 Parkplätze, zwei Kurzzeit- und zwei Behindertenparkplätze – und wenn es gut läuft ab Ende des Jahres auch noch zwei E-Lade-Säulen. Komfortable Zustände. Und doch: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir erleben, diesen Parkplatz erweitern zu müssen“, sagt Verkehrsplaner Manfred Dorn. Zum Beispiel auf der anderen Seite der Gleise. Den Menschen soll es so leicht wie möglich gemacht werden, auf den Zug um- und in den Zug einzusteigen. Mit Anlagen wie dieser. „Für uns ist das ganz wichtig, dass wir diesen Mobilitätspunkt gebaut haben“, sagt Manteuffel und verweist auf die Verknüpfung Auto und Zug sowie Fahrrad und Zug. „Das ist für uns zukunftsweisend, denn nur so geht es. Ich glaube, dass wir so die Mobilitätswende gut in den Griff bekommen. Das ist gut investiertes Geld.“ Bürgermeister Schrameyer sprach von einem schönen Signal für Ibbenbüren. „Hat gut geklappt.“ Carsten Kirchhoff von der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft (BEG) lobte die gute Zusammenarbeit und die Konzeption. „Das wird auch angenommen, das sieht man ja. Das haben wir uns hier immer gewünscht.“ 

Lange hat es gedauert, bis das, was mal ein Bahnhof war, zur Mobilstation wurde. 2016 erfolgte der erste Förderantrag, 2017 der Grunderwerb über die BEG, 2018 der Ausbau der Technik aus dem alten Bahnhofsgebäude, 2019 dessen Abriss und der Baubeginn der Anlage – und jetzt wurde sie eingeweiht. Zu den zu meisternden Herausforderungen gehörten unter anderem alte nicht verortete Leitungen, Fundamente und Schächte im Boden, notwendiger Bodenaustausch die Umlegung von DB-Leitungen und nicht zuletzt das Wetter... „Bauen im Bereich der Bahn ist immer mit Überraschungen verbunden“, sagte Uwe Manteuffel, was Carsten Kirchhoff nur bestätigen konnte. 

Die Fahrradboxen können beim Stadtmarketing gebucht werden. „Es gibt schon eine Warteliste, aber ein paar sind noch frei“, sagt Manfred Dorn. Und auch im "Käfig" kann man noch Plätze buchen. 

Die Stadt geht inzwischen für die Mobilitätswende noch einen Schritt weiter: Alternative Möglichkeiten, Anreize für den Umstieg auf die Schiene zu schaffen, wird sie im November im Rahmen der Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ klären. Dazu nutzt sie das Angebot des Landes Nordrhein-Westfalen und führt ein moderiertes Baulandgespräch, um Flächenpotenziale in unmittelbarer Nähe von Schienenhaltepunkten (in Ibbenbüren sind es drei) zu erörtern. Moderation und Gesamtkoordination liegen beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in Kooperation mit der BEG, ebenso wie die 50%ige Finanzierung, Vergabe und Begleitung gegebenenfalls erforderlicher städtebaulicher Rahmenplanungen. Die unmittelbare, fachübergreifende Erörterung optimiert die Ergebnisfindung und beschleunigt den Abstimmungsweg für verbindliche Entscheidungen. [zur BEG-Startseite]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen