Fast alle entbehrlichen
Bahnflächen auf Gütersloher Stadtgebiet konnte die BEG in einem Paket an die
Stadt Gütersloh veräußern. Eine ungewöhnliche Ausnahme bildet der „Miele-Wasserturm“,
der zwar seit vielen Jahren als solcher bekannt ist, jedoch von der Deutschen
Reichsbahn zunächst als eigener Versorgungspunkt errichtet wurde und sich damit
auch fortan im Bahneigentum befand.
In den 50er Jahren siedelte sich
die Firma Miele auf einem kleinen Teil des Bahnhofsgeländes an. Die Nähe zum
Wasserturm entpuppte sich später nicht nur für den expandierenden Miele-Konzern als Glücksfall, denn
für die Herstellung der bekannten Küchengeräte wurde jede Menge Wasser
gebraucht: Im Jahre 1959 – nachdem die wasserbetriebenen Dampflokomotiven Stück
für Stück ersetzt wurden und der Wasserturm nicht mehr benötigt wurde -
pachtete die Firma Miele zur Freude der damaligen Eigentümerin, der Deutschen
Bundesbahn, den für sie funktionslos gewordenene Turm samt Wasserrechten. Seitdem prangt der
Firmenschriftzug auf dem 30 Meter hohen, längst unter Denkmalschutz stehenden
Bauwerk mit einem Fassungsvermögen von 350.000 Litern.
Aufgrund der heutigen „Insellage“ inmitten
des riesigen Firmengeländes war ein Verkauf an Dritte kaum sinnvoll. So wurde
jetzt quasi rechtlich zusammengeführt, was in den Köpfen der Gütersloher
sowieso schon immer zusammengehörte: Die Firma Miele und „ihr“ Wasserturm. Für
einen symbolischen Kaufpreis wurde das imposante Bauwerk von der BEG an Miele
veräußert. [zur BEG-Startseite]
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