Städtebaulicher Schachzug: Wülfrath sorgt vor

Der ökologische und infrastrukturelle Druck zur Verlagerung von mehr Verkehr auf die Schiene ist heute ausgeprägter denn je. Diese vorhersehbare Entwicklung war vor zehn Jahren ein maßgeblicher Grund zur Konzeption des Handlungsprogramms Alleenradwege auf stillgelegten Bahnstrecken in NRW. Der Handlungsspielraum für die öffentliche Hand sollte fortbestehen und potenziell wichtige Liegenschaftsbänder nicht in kleinteiliges Eigentum zerfallen. 

Auch der Kreis Mettmann hatte die Chancen des Programms ergriffen und so ist die Stadt Wülfrath heute gemeinsam mit den Städten Velbert und Heiligenhaus Anrainer eines außerordentlich beliebten AlleenRadwegs mit fast 40 Kilometer Gesamtlänge (www.panoramaradweg-niederbergbahn.de). Darüber hinaus hat die BEG die Stadt bei der vorausschauenden Erstellung eines städtebauliches Entwicklungskonzepts für das Gelände des ehemaligen Bahnhofs Wülfrath begleitet. Es folgt der Prämisse, bereits jetzt ausreichend Raum für einen Bahnhaltepunkt im Falle einer Streckenreaktivierung freizuhalten. 

Die Trassierung des Radweges hat eine solche Reaktivierung bereits berücksichtigt, die städtebaulichen Skizzen für das verbleibende Bahnhofsareal sehen Freiflächen für den Bahnhofsvorplatz vor. Die städtebauliche Konzeption wurde durch eine Machbarkeitsstudie der NRW Urban GmbH im September 2018 in zwei Szenarien konkretisiert. Danach sind neben Infrastruktureinrichtungen (Bahnhaltepunkt, Bahntrassenkorridor, P+R-Anlage, Straßenüber- oder unterführung) auch gewerbliche Nachnutzungen berücksichtigt. Auf dieser strukturierten Grundlage hat die Stadt Wülfrath nun die bahneigenen Grundstücke am ehemaligen Bahnhof Wülfrath erworben – sowie auch alle weiteren im Stadtgebiet verfügbaren Bahnflächen, um sich für städtebaulich gewünschte Umgestaltungen zu bevorraten und diese im Sinne einer Gesamtlösung aus einer Hand angehen zu können. [zur BEG-Startseite

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