Europa-Radbahn seit Pfingsten offiziell eröffnet

Foto: Stadt Kleve
Unter dem Jubel zahlreicher Gäste eröffneten die Klever Bürgermeisterin Sonja Northing und ihr Kranenburger Amtskollege Günter Steins zusammen mit den Vertretern der beteiligten niederländischen Gemeinden sowie MdB Dr. Barbara Hendricks, ehemaliger Umwelt-Bundesministerin und wohnhaft in Kleve, am 07. Juni in den historischen Park- und Gartenanlagen am Prinz-Moritz-Kanal die fertiggestellte Europa-Radbahn. Die als Radweg ausgebaute ehemalige Bahntrasse von Kleve nach Kranenburg bis ins niederländische Nijmegen versteht sich als Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative. Sie soll den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf das Rad auch im Alltagverkehr erleichtern und die ländliche Region nachhaltig erschließen. 

Trotz vielerorts vorhandener Absperrgitter wurde die Europa-Radbahn auch in den Wochen vor der offiziellen Freigabe schon eifrig genutzt. Kurzes Absteigen und Umlaufen der Hindernisse wurde für insgesamt knapp 50 Minuten Radfahrvergnügen entlang der Draisinenstrecke gerne in Kauf genommen. 11,12 km Radweg befinden sich auf deutscher Seite, davon 4,67 km auf Klever Stadtgebiet und 6,45 km durch die Gemeinde Kranenburg. Auf mindestens drei Metern Breite ist ein Überholen im Zweirichtungsverkehr gewährleistet. Innerorts und an den Knotenpunkten wird die Strecke mit LED beleuchtet, zudem ergänzen Rast- und Abstellplätze, Ladestationen und ein Radverleih die Infrastruktur. 

Im August 2018 startete der Bau des Verkehrsprojekts. Das Ziel: In kürzester Zeit von Kleve bis nach Nijmegen mit dem Rad statt mit dem Auto. Schließlich stärke der Drahtesel Umwelt und Klima, erklärten die Initiatoren des Radwegs. Besonders teuer kommt die Europa-Radbahn die Steuerzahler in Kleve und Kranenburg indes nicht. Denn als einer der Gewinner des Wettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ erhält das Projekt neben der Auszeichnung eine stattliche Förderung. Von den rund 6,5 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt der Bund 4,3 Millionen Euro (70 Prozent Förderquote). Weitere 921.000 Euro (15 Prozent Förderquote) stammen aus Mitteln des Verkehrsministeriums NRW. Die beiden beteiligten Kommunen Kranenburg und Kleve stemmen die restlichen rund 1,3 Millionen Euro. 

Die BEG NRW hatte die Gemeinde Kranenburg und die Stadt Kleve intensiv beraten – von Vorteil waren dabei insbesondere ihre umfangreichen Erfahrungen zum Handlungsprogramm „Alleenradwege auf stillgelegten Bahnstrecken“ in NRW; besonderer Beratungsbedarf war auch gefordert, weil die benötigten Flächen noch dem Eisenbahn-Fachplanungsrecht unterliegen. Dieser Umstand ermöglicht bei Bedarf eine Wiederbelebung des Schienenverkehrs zwischen Kleve und den Niederlanden - der Bau der Europa-Radbahn schließt solche Überlegungen zumindest nicht aus. [zur BEG-Startseite]

1 Kommentar:

  1. Man hat lange nichts mehr vom RS1 in Essen gelesen. Sollte da jetzt nicht eine Machbarkeitsstudie von Euch dazu kommen?

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