Bauland an der Schiene: StS Heinisch kündigt Gespräche mit allen Städten und Gemeinden zur Siedlungsentwicklung an Haltepunkten des SPNV an

v.r.n.l.: Staatsekretär Dr. Jan Heinisch, MHKBG, Cornelia Zuschke, Beigeordnete der Stadt Düsseldorf, Thomas Lennertz, Geschäftsführer der BEG NRW, Jochen Kral, Beigeordneter der Stadt Ratingen, Ralf J. Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH
Die verfügbaren Baulandkapazitäten stehen vielerorts in keinem adäquaten Verhältnis mehr zum Nachfragedruck. Die konsequente Mobilisierung von Baulandpotenzialen an SPNV-Haltepunkten erfährt daher in der Fachwelt breite Zustimmung: Vorhandene Infrastruktur würde bestmöglich ausgenutzt, Pendlerströme von der Straße auf die Schiene gelenkt, Entwicklungsachsen zwischen Land und Stadt gestärkt, erforderliche Flächenentwicklung im Außenbereich auf verantwortbare Bereiche konzentriert. Die Herausforderungen und Chancen in der tatsächlichen Umsetzung solcher Projekte lassen sich aktuell an den Reaktivierungsbestrebungen zur Ratinger Weststrecke verfolgen: Daher nahm der BEG-Geschäftsführer Thomas Lennertz die Polis Convention 2018 zum Anlass, Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär im MHKBG, sowie die Beigeordneten der Städte Düsseldorf, Duisburg und Ratingen zu einem öffentlichen Gespräch am „runden Tisch“ einzuladen. Quintessenz: Der Staatssekretär schlägt moderierte Gespräche mit allen Städten und Gemeinden, Bezirksregierungen und Nahverkehrsträgern über Baulandkapazitäten entlang der Schiene vor, um umsetzungsorientierte Lösungen für die Realisierung zusätzlicher Siedlungsflächen an ÖPNV-Achsen anzustoßen. Hier wisse er um den engen Schulterschluss mit dem Verkehrsministerium und dem Wirtschaftsministerium des Landes, dem auch die Landesplanung zugeordnet ist. Ideal sei auch die Verzahnung auf instrumenteller Ebene mit dem Bahnflächenpool NRW und dem Flächenpool NRW. 

Zum Hintergrund: Auch die landesweit derzeit größte Siedlungsentwicklung auf einer Bahnbrache, „6-Seen-Wedau“, setzt maßgeblich auf die Anbindung an einen späteren Haltepunkt. Die Städte Düsseldorf, Duisburg und Ratingen haben mit der „Wedauer Erklärung“ und einem Antrag zum ÖPNV-Bedarfsplan des Landes die feste Absicht bekundet, die stillgelegte „Ratinger Weststrecke“ zu reaktivieren und dort eine gezielte Baulandentwicklung zu verfolgen, so zum Beispiel am geplanten Haltepunkt Ratingen-Lintdorf. Die Belastungsgrenze der Straßeninfrastruktur im Ballungsraum Rhein-Ruhr scheint erreicht, selbst auf dem Weg zum RRX stünde selbst ein Pendlerbus im Stau. Die Wirtschaftlichkeit eines Haltepunkts für den Nahverkehrsträger korreliert indes unmittelbar mit den Fahrgastzahlen

Gemeinsames Fazit: Haltepunkt-Nähe avanciert für die Ausweisung neuer Baugebiete zum zentralen Standortfaktor. Erfolg wird möglich, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Verzahnt mit den Handelnden der kommunalen und regionalen Planung einerseits und der Infrastrukturplanung und -förderung andererseits besteht in NRW jetzt eine besondere Chance, gemeinsam getragene Lösungswege zu finden und zu verabreden. [zur BEG-Startseite]

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