Mechernich 05.11.2010: Als vorerst letzter, aber weitaus imposantester Baustein am Bahnhof wurde das neue Empfangsgebäude jetzt nach achtmonatiger Um- und Neubauzeit fertiggestellt. Von dem alten Gebäude blieb – bis auf die Außenmauern – nichts stehen; der schmucklose, verklinkerte Nachkriegsbau ist völlig verschwunden. An seiner Stelle ist eine völlig neue, von Glas dominierte helle und moderne Gleis-Passage entstanden. Besonderer Blickfang ist die kuppelartige Wandelhalle mit dem Glasvorbau im Eingangsbereich, der dem Gebäude sein markantes Aussehen gibt.
Der Erwerber des Bahnhofsgebäudes, Rolf Schäfer vom Mechernicher Traditionsunternehmen „Schäfer-Reisen“, investierte mehr als eine halbe Million Euro, und baute den alten Bahnhof zu einem städtebauliche und gastronomisch anziehenden Glanzpunkt um. Am nordwestlichen Eingang in die Kernstadt steht nun eine architektonisch ansprechende Visitenkarte für ganz Mechernich. Schäfer erwarb das Gebäude 2007 – in Abstimmung mit der Stadt, die umliegende Flächen für die verkehrliche Neuordnung angekauft hatte – im Rahmen der Empfangsgebäudepakete NRW über die BEG.
Attraktive Nutzungen machen die Geis-Passage zu einem einladenden Ort: Gastronomie- und Einkaufs-Angebote, ein Café und Bistro und der bewährte Ticketshop bieten nicht nur Reisenden einen angenehmen Aufenthalt. Die Inneneinrichtung ist mit Designerlampen und der Holzoptik der Tresen des Cafés modern gestaltet. Bis auf ein Ladenlokal ist das Gebäude vollständig vermietet.
Das gesamte Gebäudeinnere und der Zugang zu den Bahnsteigen sind barrierefrei angelegt, so dass auch Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer sich mühelos bewegen können. Auf die Stahlkonstruktion des Gebäudes wurde das Dach in Sandwich-Bauweise aufgelegt. Durch die integrierte Dämmschicht soll das Dach besonders energiesparend und damit umweltfreundlich sind.
Die Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes ist der vorerst letzte Meilenstein umfangreicher Pläne und Bauvorhaben rund um den Bahnhof Mechernich. Die Stadt hatte zuvor bereits den Bahnhofsvorplatz, den gegenüberliegenden Busbahnhof und zwei seitlich gelegene P&R-Flächen neu gestaltet sowie für überdachte Radabstellplätze gesorgt. Durch diese verkehrlichen Maßnahmen der Stadt im Umfeld wurde die gesamte Eingangssituation aus Richtung B266/BB 477 nach Mechernich hinein erheblich attraktiver.
Einziger Wermutstropfen sind aus Sicht der Stadt die Bahnsteiganlagen selbst, die in den Verantwortungsbereich der Deutsche Bahn AG fallen. Sie entsprechen nicht dem modernen Entree des Bahnhofsgebäudes. Hier sind vor allem die fehlende Barrierefreiheit und die Bahnsteigausstattung zu bemängeln. Eine Perspektive gibt es der Bahn zufolge erst für 2018; für diesen Zeitpunkt ist an der Strecke der Bau eines Elektronischen Stellwerkes geplant.
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