KOOPERATIONSJAHR 2017: Weiterentwicklung des nordrhein-westfälischen Erfolgmodells

Bürgerwerkstatt auf dem Projektgelände Wedau
Im Ranking der unternehmensprägenden Vokabeln stünde „Kooperation“ bei der BEG spätestens in diesem Jahr unangefochten an der Spitze. Über die bisherigen 240 Kommunen des BahnflächenPool NRW hinaus hat die Gesellschafterversammlung der BEG NRW beschlossen, in allen anderen Kommunen in NRW eine Kooperation von BEG NRW und DB Immobilien zur Entwicklung von Bahnflächen, Bahnstrecken oder Empfangsgebäuden zu ermöglichen.

Für die Bahnflächenentwicklung in Duisburg-Wedau mit dem Ziel, rund 3.000 neue Wohneinheiten zu schaffen, wurde bereits 2014 das erste gemeinsame Projektteam mit Verantwortlichen seitens der DB Immobilien und der BEG gebildet. Dieser Prototyp hat klar gezeigt, welche Synergien und Dynamiken durch stringente Stärken- und Kompetenzennutzung beider Kooperationspartner entstehen. In Folge wurden für die interkommunale Wohnbaulandentwicklung in Bochum und Gelsenkirchen rund um den brachgefallenen Güterbahnhof Wattenscheid, den Radschnellweg 1 im Ruhrgebiet und für einen Kölner Standort – eine Kleingartenanlage in integrierter Lage – weitere Teams ins Leben gerufen. Die Pilotprojekte zeigen, dass die Kooperation zu einer win-win-Situation für beide Seiten führt und insbesondere die Städte und Gemeinden von der Unterstützung zur Realisierung ihrer Projekte profitieren. Komplexe Standorte in weiteren Kommunen sollen 2018 folgen.

Die Kooperation zwischen NRW.URBAN und der BEG NRW zum Flächenpool NRW ist im Vergleich zu den Neuerungen im Bahnflächpool NRW schon altbewährt. Seit dem ersten Aufrufverfahren 2014 haben sich 50 Städte und Gemeinden erfolgreich um das Unterstützungsangebot des Landes NRW beworben. An insgesamt 195 Standorten werden Entwicklungsmöglichkeiten brachgefallener oder untergenutzter Flächen geprüft und ggf. deren Aktivierung begleitet, an 87 Standorten mit 443 ha Fläche durch die BEG NRW. Die Projektleiter übernehmen die externe, neutrale Prozessmoderation, vermitteln zwischen den Interessen von Stadt und Flächeneigentümern und stoßen aufklärende Untersuchungen zur Überwindung möglicher Entwicklungshemmnisse an. Jüngst hat Ministerin Ina Scharrenbach eine neue Bewerbungsrunde eröffnet; die Bewerbungsmöglichkeit besteht bis zum 19. März 2018.

Fazit: Das städtbauliche Entwicklungspotenzial auf Bahn- und Brachflächen ist vor allem durch sachkundige Steuerung zu heben – und dieses besonders effizient, wenn alle Beteiligten kooperieren, um die Weichen gemeinsam auf den Projekterfolg zu stellen.

Die Geschäftsführung und das Team dankt allen Partnern für ein gutes Jahr 2017, wünscht besinnliche Feiertage und freut sich auf gemeinsame Erfolge in 2018! [zur BEG-Startseite]

RadBahn Münsterland: Ehrenamtliche Glanzleistung am und um den Bahnhof Darfeld

Der ehemalige Bahnhof Darfeld in Rosendahl liegt an einer stark frequentierten Strecke: Heute allerdings überwiegend von Radfahrern, die auf dem 40 km langen Alleenradweg „RadBahn Münsterland“ zwischen Coesfeld und Rheine unterwegs sind. Das historische Gebäude und sein gesamtes Umfeld werden mit hohem ehrenamtlichen Einsatz durch den „Heimatverein Darfeld e.V.“ gepflegt und stetig weiterentwickelt. Erich Gottheil war seinerzeit als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde maßgeblich an der Realisierung des interkommunalen Radweges beteiligt. Seite an Seite mit der BEG ist es gelungen, alle acht „Anliegerkommunen“ und zwei Kreise von dem infrastrukturellen Nutzen eines Radweges auf der stillgelegten Bahnstrecke zu überzeugen. 

Heute engagiert sich Erich Gottheil selbst im Heimatverein und führt vielfältige Projekte weiter, die von der Gemeinde Rosendahl oder vom Heimatverein Darfeld selbst durchgeführt wurden und werden, wie zum Beispiel der Generationenpark, das Haus der Wissenschaft, die Wiederverlegung von Schienen, die Restaurierung und Aufstellung von historischen Waggons oder das Betreiben des Bahnhofscafés. Seiner Meinung nach gilt für alle Einzelprojekte: 

„Ohne die RadBahn Münsterland wären sie nicht entstanden. Es ist für unser Darfeld, für unsere Gemeinde Rosendahl, aber auch für die Region ein wunderbares einzigartiges Ensemble entstanden. Die Umsetzung war aber nur durch das ehrenamtliche Engagement der Darfelder Bürgerinnen und Bürger sowie der Vereine möglich. Es wurden für alle Einzelprojekte weit über 10.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet.“ Hierfür konnte der Heimatverein Darfeld im Jahre 2016 dann auch den Ehrenamtspreis des Landes NRW in Empfang nehmen.

Vor zwei Jahren wurde als weiteres Projekt der Bau eines Backhauses in Angriff genommen. Mit einer LEADER-Förderung und mit weiteren Zuschüssen der NRW-Stiftung, der Sparkassenstiftung und der Gemeinde Rosendahl wurde Ende 2016 eine Projektfinanzierung sichergestellt, hinzu kommen rund 15.000 Euro, die der Heimatverein Darfeld trotz der weitgehenden Realisierung in Eigenleistung zum Projekt beisteuern muss. Das Backhaus dient für Backkurse, zum Backen mit Kindern sowie zum Brotbacken mit anschließendem Verkauf; ein separates öffentliches Behinderten-WC entsteht zusätzlich. Mit dem Bau wurde am 01.03.2017 begonnen – mehr als 2.500 unentgeltliche Arbeitsstunden sind bereits in das in historischer Bauweise errichtete Backhaus geflossen - inzwischen ist es weitgehend fertiggestellt. Die offizielle Einweihung ist für den 29.04.2018 geplant. Gegenüber dem Backhaus auf der anderen Seite der RadBahn wird im kommenden Jahr das Projekt „Baukultureller Ruhe- und Unterstellraum an der RadBahn Münsterland“ in Angriff genommen, so dass auch hier sicherlich bereits zum Einweihungstermin ein Projektfortschritt erkennbar sein wird.

Geschäftsführer Thomas Lennertz und Projektleiter Klaus-Dieter Büttner wünschen voller Respekt und Anerkennung für das große ehrenamtliche Engagement vor Ort viel Erfolg bei allen weiteren Vorhaben – mögen die Aktivitäten des Heimatvereins Darfeld e.V. viele Nachahmer in anderen Städten und Gemeinden des Landes finden! [zur BEG-Startseite]

Witten: 4,2 Hektar neue Gewerbeflächen auf Bahnbrache

Die rund 4,2 Hektar große  Bahnbrache "Drei Könige", die östlich an die Innenstadt von Witten grenzt, ist am 06. Dezember in den Besitz der Stadt Witten übergegangen, nachdem der Kaufvertrag tags zuvor durch BEG und Stadt beurkundet wurde. 

Momentan noch die Eigenschaften einer "mustergültigen" Bahnbrache aufweisend, soll das Areal schon bald gemäß Bebauungsplan 247 N der Stadt Witten als Gewerbegebiet in bester Lage - entsprechend dem herrschenden Mangel an gewerblichen Bauflächen im Stadtgebiet - entwickelt werden. Das zukünftige Flächenangebot richtet sich dabei insbesondere an Handwerksfirmen und Dienstleistungsunternehmen. Aufgrund der Unrentierlichkeit des Projektes durch die fehlende äußere und innere Erschließung hat die Stadt Witten einen Zuwendungsantrag aus dem Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadtzentren“ gestellt und dafür prompt die Bewilligung erhalten. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Fördermittel ist der Bau sowie auch die Abrechnung der Erschließungsstraße bis Ende des Jahres 2018. 

Aus gutem Grund haben deshalb die umfangreichen Bauarbeiten auf dem Gelände bereits begonnen. Die Arbeiten werden insgesamt vier bis fünf Monate in Anspruch nehmen. Reste von Gebäuden, die zum Teil unter der Erde liegen, müssen abgetragen werden, ebenso der Asphalt und die Tragschicht einer alten Straße. Außerdem befindet sich Müll im Boden, der herausgeholt und fachgerecht entsorgt werden muss. Zum Schluss wird der Boden begradigt und verdichtet, erst dann kann neu gebaut werden. [zur BEG-Startseite]

Kooperationsteam-Update zum 6-Seen-Wedau-Verfahrensstand

Am 6. Dezember lud das Team Wedau sämtliche an der Projektplanung „6-Seen-Wedau“ beteiligten Akteure zu einer ganztägigen Veranstaltung in die Tagungsräume der Jugendherberge im Duisburger Sportpark ein. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, durch umfassende Präsentationen der aktuellen Planungs- bzw. Arbeitsstände  ein ausführliches Projekt-Update zu erhalten. Ziel des Projektteams ist die Durchführung einer vorgezogenen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange im Januar 2018. Diese Vorgehensweise nimmt zwar zunächst etwas mehr Zeit in Anspruch, minimiert aber gleichzeitig mögliche Zeitverzögerungen innerhalb des Bebauungsplanverfahrens.

Vertreter der involvierten Fachbereiche seitens der Stadt Duisburg, die beteiligten Gutachter sowie das Team Wedau stellten im Rahmen der Veranstaltung ihre bisher geleisteten Planungen und Untersuchungen sowie den diesbezüglichen Abstimmungsstatus vor. Im Anschluss an die jeweiligen Vorträge stellten sich die Referenten den Rückfragen aus dem Plenum. Insbesondere hier bot sich wiederum die Gelegenheit, weiteren Diskussions- und Abstimmungsbedarf aufzudecken, zumal es trotz des fortwährenden Austausches auf Arbeitsebene nicht immer gelingt, alle Akteure auf einheitlichem Wissensstand zu halten. Kein Wunder, wenn man die breit gefächerte Themenpalette betrachtet. Die Vielzahl der Teilnehmer und nicht zuletzt der gehaltenen Vorträge ließen einen klaren Rückschluss auf die Komplexität des Projektes zu. Die Themen reichten vom Bauplanungsrecht über Landschaftsplanung, Ergebnisse der Klima-, Boden- und Lärmgutachten, den Sachstand zum Thema Artenschutz, Entwässerungskonzept und Verkehrsplanung bis zum Sachstand der möglichen Reaktivierung der Ratinger Weststrecke. 

Da so viele Experten zeitgleich aufeinander trafen, war es nicht verwunderlich, dass sich im Anschluss an die offizielle Veranstaltung spontan der ein oder andere kleinere interdisziplinäre Arbeits- oder Diskussionskreis zwecks weiteren Austauschs an Ort und Stelle bildete. [zur BEG-Startseite]