Flächenpool NRW: Ratsbeschluss-Serie


Alle drei Pilotkommunen Kleve, Nordwalde und Soest haben in dieser Woche einstimmig für ihre Beteiligung am Flächenpool NRW und die Unterzeichnung der Konsensvereinbarung votiert. Damit ist der erste große Meilenstein im Projektablauf des Flächenpools NRW für die drei Kommunen erreicht. Die drei Kommunen werden, ebenso wie Arnsberg und Lüdenscheid, von der BEG NRW betreut. Weitere fünf Pilotkommunen begleitet die NRW.URBAN. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat diesen neuen flächenpolitischen Ansatz auf den Weg gebracht.

Lückenschluss: Stadtwerke Remscheid und Stadt Billerbeck nähern sich den AlleenRadwegen

Die Stadtwerke-Tochter EWR aus Remscheid hat beschlossen, ein insgesamt 6,4 Kilometer langes Teilstück der stillgelegten Balkantrasse von der BEG zu erwerben. Die EWR wird die Strecke nutzen, um mit einer neuen Kabelleitung die Stromversorgung lokaler Gewerbegebiete zu verbessern. Vor allem aber greift sie der Stadt Remscheid und ihrer Region kräftig unter die Arme, indem sie die Beteiligung am AlleenRadwege-Programm absichert. Ziel ist ein zusammenhängender Radweg von Remscheid über Hückeswagen mit Lückenschluss an das Radwegenetz des rheinischen Wasserquintetts – sowie in Richtung Wermelskirchen als neue Balkantrasse.

Auch der Stadtrat der Stadt Billerbeck hat in dieser Woche dem Erwerb eines Teilstückes der stillgelegten Strecke Coesfeld-Rheine zugestimmt. Damit ist die gesamte Strecke des von Billerbeck über Horstmar, Steinfurt, Wettringen, Neuenkirchen bis Rheine von kommunaler Seite gesichert und der Umsetzung des neuen Münsterland-BahnRadwegs steht nichts mehr im Wege.

AlleenRadwege in NRW: Alle 500 Meter ein Kunstbauwerk


… rein statistisch zumindest. Von 2004-2009 hat die BEG NRW nämlich 248 Kilometer stillgelegter Bahnstrecken veräußert, die von insgesamt 471 Kunstbauwerken flankiert sind. Zu den Kunstbauwerken zählen Eisenbahn- und Straßenüberführungen, Bahnübergänge, Durchlässe, Viadukte und Tunnel. Hinzu kommen unzählige Stützwände. Zum Ausgleich des Instandhaltungsrückstaus und zur Herstellung der Verkehrssicherung sind dabei fast 3 Mio. € Ablösebeträge von der BEG vorwiegend an die Kommunen gezahlt worden. Die Kunstbauwerke tragen viel zum besonderen Flair und Freizeitwert der neuen Radwege bei: im Bild der Kückelheimer „Fledermaustunnel“ am Sauerlandring. Weitere Informationen finden sich auch in der Broschüre „BahnRadwegeLand Nordrhein-Westfalen – Best Practice und Handlungsprogramm AlleenRadwege auf stillgelegten Bahnstrecken in NRW“ (PDF 1,0 MB).

LAG Steinfurt e.V. hofft auf Unterstützung durch die NRW-Stiftung

Die Projektbeteiligten der BEG NRW sind begeistert von dem großen lokalen Engagement, das die BahnRadweg-Entwicklung im nördlichen Münsterland prägt: Heimatvereine, Eisenbahnfreunde, Dorfmarketing und eine Elterninitiative – insgesamt zwölf Vereine und Initiativen nutzen die Strecke aus dem AlleenRadwege-Programm NRW als hervorragende Möglichkeit, ihre ambitionierten Anliegen umzusetzen. Der gemeinnützige Verein LAG Steinfurter Land e.V. vernetzt diese Akteure in dem gemeinsamen Interesse, die landschaftliche und kulturhistorische Bedeutung der Trasse für alle Besucher erfahrbar zu machen.

Der erste Teil des neuen Radwegs wurde im August 2009 auf einer Länge von zwölf Kilometern zwischen Rheine und Wettringen mit großem Publikumsandrang eröffnet. Die Vereine planen nun die Umsetzung verschiedener Erlebnisschwerpunkte, zum Beispiel mit besonderen „Schaufenstern“ auf Bau-, Boden- und Naturdenkmale, erklärenden Installationen, Abenteuer-Bahn-Spielplatz sowie der Einbindung eines historischen Wärterpostens und des bestehenden Kulturbahnhofs Darßfeld. Für das erforderliche Investitionsvolumen von rund 1 Mio. € hat die LAG jetzt einen Antrag auf Zuschussgewährung an die NRW Stiftung gestellt. Die BEG konnte aus ihren projektübergreifenden Erfahrungen nützliche Ratschläge bei der Antragsstellung geben und drückt die Daumen für einen positiven Bescheid!

Umbau am Bahnhof Mechnerich beginnt

Im März startet der Umbau des Empfangsgebäudes und Bahnhofsvorplatzes in Mechernich, nachdem das ortansässige Familien-Busunternehmen „Schäfer-Reisen“ die Immobilie über die BEG erworben hat. Gemeinsam wurden im letzten Jahr technische Vorprüfungen und Gutachten erörtert sowie die Nutzungskonzeption entwickelt.

Die gesamte Stadt Mechernich wird sich voraussichtlich bereits Ende 2010 über das aufgewertete Tor zur Stadt freuen können: Geplant ist eine von Glas dominierte „Gleis-Passage“, die eine Nutzungsmischung aus kleinem Geschäft, Bistro und Reiseshop mit Fahrkartenangebot beherbergen soll. Und die BEG ist sehr zufrieden darüber, künftig auch am Mechernicher Beispiel demonstrieren zu können, wie der Verkauf eines Empfangsgebäudes an Private zu einer Bereicherung des Gemeinwohls führt, wenn er zielgerichtet gesteuert wird. Die Stadt hat in den letzten Jahren umfangreiche Flächen über die BEG erworben und darauf u.a. das Park-Ride-Angebot erweitert.

Schlüsselposition für Meckenheim

In einem symbolischen Akt überreichten Geschäftsführer Thomas Lennertz und Projektleiter Carsten Kirchhoff (BEG) der Stadt Meckenheim das historische Bahnhofsgebäude: Jetzt halten Bürgermeister Bert Spilles und Beigeordneter Detlev Koch den Schlüssel in der Hand, um den Bahnhofsbereich zu einem ansprechenden Eingangsbild zur Stadt aufzuwerten und ein städtebauliches Gesamtkonzept umzusetzen – der neue Investitionsschwerpunkt soll das Bindeglied zum kommunalen Prestigevorhaben „nördliche Stadterweiterung“ schaffen.

Die Kommune hat ein Gesamtpaket von 20.000 Quadratmeter erworben: Es umfasst das Empfangsgebäude mit über 5.300 qm Flächen im direkten Bahnhofsumfeld sowie weitere 5.500qm im Bereich der geplanten, nördlichen Stadterweiterung. Das gemeinsam ausgearbeitete städtebauliche Konzept bekommt Realisierungshilfe vom Land: 85% der Kosten für die neue Park&Ride-Anlage werden z.B. über den Zweckverband Nahverkehr Rheinland gefördert.

Der schnelle Startschuss zur Umsetzung konnte durch das engagierte Zusammenspiel aller Beteiligten erfolgen: Nachdem die Stadt Meckenheim die grundlegende BEG-Konsensvereinbarung unterzeichnet hatte, hat die BEG in einem transparenten Prozess die Steuerung der Technik-Termine mit den zuständigen DB-Fachdiensten, der gutachterlichen Altlasten- und Abfallerkundungen, des Förderkonzepts, der Planung zur Stellwerks-Verlagerung sowie der Erstellung von Wert- und Baugutachten übernommen.