Reaktivierung von Brachflächen in elf weiteren Kommunen

Der Flächenpool NRW ist ein Angebot des Landes NRW, durchgeführt von NRW.URBAN und BEG NRW. Das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr teilt dazu mit:

Gerade vor dem Hintergrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum müssen brachliegende und wenig genutzte Flächen mobilisiert werden. Das Landesprogramm Flächenpool NRW unterstützt Städte und Gemeinden seit zwei Jahren dabei, solche Bereiche zu erschließen und sinnvoll zu nutzen. Jetzt geht das Unterstützungsangebot in die dritte Runde – elf weitere Kommunen profitieren ab Sommer 2016 von dem Programm: Aachen, Bad Oeynhausen, Eschweiler, Gelsenkirchen, Goch, Kall, Radevormwald, Versmold, Wermelskirchen, Werne und Witten.

„Nicht nur beim Wohnraum, auch bei den Gewerbeflächen steigt der Nachfragedruck“, sagte Stadtentwicklungsminister Michael Groschek. „Es kann nicht sein, dass wertvolle Flächen in zentralen Lagen nicht genutzt werden, weil sich Eigentümer und die Stadt nicht über die Verwendung einigen können. Hier kommt unser erfahrenes Moderationsteam vom Flächenpool ins Spiel, das sich mit den Akteuren zusammensetzt und sie berät. Das große Interesse an dem Angebot zeigt, dass der Flächenpool NRW genau das richtige Instrument ist, um den enormen Flächenverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig die Innenstädte wieder lebenswerter zu machen.“

Aus der ersten und zweiten Auswahlrunde werden vom Flächenpool-Team bereits 33 Kommunen mit 146 Standorten, 764 Eigentümern und gut 780 Hektar Fläche – das entspricht in etwa 1.110 Fußballfeldern –betreut. 

Minister Groschek hatte im Oktober 2015 auf der Expo Real in München den Beginn des dritten Aufrufverfahrens verkündet und erneut die Städte und Gemeinden aufgerufen, sich mit ihren innerstädtischen Brachflächenstandorten zu bewerben. Es wurden insbesondere Bewerbungen aufgenommen, die Potenzialflächen für Wohnbauland mobilisieren wollen.

Ziel bleibt es weiterhin, im engen Dialog mit der Kommune und dem Flächeneigentümer neue Entwicklungsperspektiven individuell für den jeweiligen Standort zu erarbeiten. Dahinter steht die landesweite Zielsetzung, den Verbrauch neuer Flächen in NRW zu reduzieren. Mit der Durchführung des Flächenpool NRW hat das Land die Landestochter NRW.URBAN beauftragt, die diese Aufgabe in Kooperation mit der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH (BEG) wahrnimmt. Beide Partner sind ausgewiesene Experten des Flächenrecyclings und verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich. Weitere Infos und der Kontakt zum Flächenpool unter www.nrw-flaechenpool.de .[zur BEG-Startseite]

Münster: Das neue Gesicht der Hauptbahnhof-Ostseite

Quelle: Landmarken AG
Die Ostseite des Hauptbahnhofs Münster erhält ein neues Gesicht, das Gesamtkonzept wurde nun öffentlich vorgestellt. Den Entwurf für den Neubau und die Neugestaltung des Vorplatzes liefert die Landmarken AG aus Aachen gemeinsam mit dem Architekturbüro kadawittfeld, ebenfalls Aachen. Die Landmarken AG konnte sich im gemeinsamen Investorenauswahlverfahrens der Stadt Münster und der BEG NRW durchsetzen. Nach engagierter Erörterung war das Votum der Jury im November 2015 eindeutig ausgefallen. In den vergangenen Monaten ist das Konzept nun in Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, der Deutschen Bahn AG (als Miteigentümerin des Grundstücks auf der Ostseite) und der BEG NRW durch die Landmarken AG weiterentwickelt worden. Die Investoren präsentierten ihr Konzept für das 7.800 qm große Grundstück im Rahmen der Beratungen der Verwaltungsvorlage in den politischen Gremien am 16. Juni.

Zum Konzept:

Das neue Bahnhofsentree auf der Ostseite zeichnet sich nach Ansicht der Jury durch Funktionalität und architektonischen Anspruch aus und bildet damit eine Klammer mit dem Neubau des Empfangsgebäudes der Deutschen Bahn auf der Westseite. Die Ostseite soll künftig als „zweite Vorderseite“ des neuen Hauptbahnhofes gesehen werden: Mit einem Neubau und dem neugestalteten Vorplatz erhält auch sie einen repräsentativen Charakter. Davon profitieren nicht nur die Bahnreisenden - die Verbindung zwischen Hansaviertel und Stadtzentrum wird attraktiver und sicherer.

Im Erdgeschoss des Neubaus ist eine Fahrradstation mit rund 2.100 öffentlichen Stellplätzen vorgesehen. Sie bietet den Radfahrenden einen direkten und verkehrssicheren Anschluss an die Fahrradstraße Schillerstraße und die Radwege der Bremer Straße. Die Fahrradstation erstreckt sich über rund 2.000 qm auf mehreren Ebenen in Erdgeschoss und Untergeschoss. Die Verglasung der Erdgeschossbereiche ermöglicht einen Einblick in das Geschehen der Radstation und bringt gleichzeitig Tageslicht in die Station. Der Entwurf der Landmarken AG setzt auf flexible Gebäude, die für verschiedene Nutzungen verwendbar und auf sich veränderndes Nutzerverhalten adaptierbar sind.

Das Konzept für den Neubau, der rund 28.000 qm Mietflächen bietet, zielt auf die harmonische Einbindung in die vorhandenen Strukturen ab. Das Erdgeschoss übernimmt alle zentralen Funktionen: Es bietet u.a. die Zugänge zu den Bahnsteigen, zur Fahrradstation, zu den Haltestellen für Fernreisebusse und PKWs sowie Platz für den Wertstoffhof der Bahn und Platz für Technikflächen. Zusätzlich wird Raum für bahnaffine Gewerbeflächen und Handel geschaffen. Eine großzügige Dachfläche verdeutlicht die systematische Trennung von Erdgeschoss- und Obergeschossnutzungen. Dieses Prinzip spiegelt die städtebauliche Grundhaltung des Neubaus; mit einem leichtem Schwung wird die umliegende, im Bogen verlaufende Bebauung aufgenommen. Der Stadtraum wird so schlüssig vervollständigt. Gleichzeitig verbindet das Dach die drei Gebäudeteile miteinander. Im flexiblen Nutzungskonzept sind drei Hauptfunktionen möglich: Hotel, Büroflächen und/oder Wohnungen. Die Landmarken AG wird nun in Gesprächen mit möglichen Interessenten wird die Landmarken AG nun einsteigen. Zur Bahnseite sind die Zwischenräume der Baukörper mit transparenten Schallschutzelementen versehen, von denen u.a. das gesamte Hansaviertel profitiert. [zur BEG-Startseite]

Startschuss für Gleisrückbau auf Entwicklungsfläche in Duisburg-Wedau

Auf dem ehemaligen Bahn-Areal in Duisburg-Wedau haben jetzt die Maßnahmen zum Rückbau der vorhandenen Gleise und zur Beseitigung des Schotters begonnen. Gegenwärtig finden die politischen Beratungen zur städtebaulichen Rahmenplanung (wie berichtet 05/2016) der Bahnflächen in Duisburg-Wedau statt. 

Am 20 Juni 2016 soll dann im Rat der Stadt entschieden werden, ob der Rahmenplan-Entwurf zur künftigen Bebauung auf der rund 90 Hektar großen Bahnbrache Grundlage der Bauleitplanung wird. 

Unabhängig von dieser Entscheidung und einem späteren Beschluss über den Bebauungsplan ist es erforderlich, nach dem erfolgten Freischnitt eines Teils der Fläche (wie berichtet 01/2016) nun auch den Rückbau von Schienen und Schwellen sowie die Beseitigung des Schotters vorzunehmen. Grundlage dieser Vorgehensweise ist die vorliegende Plangenehmigung des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) vom 03. März 2009. Gleichzeitig besteht großer Bedarf an der Wiederverwendung des Schotters und eines Teils der Schienen und Weichen für die Instandsetzung oder den Neubau von Bahnstrecken an anderer Stelle. 

Die Rückbaumaßnahmen - durch die BEG aus Landesmitteln finanziert - haben am 13. Juni begonnen und müssen aus artenschutzrechtlichen Gründen bis Ende September 2016 abgeschlossen sein. In dieser Zeit werden die Arbeiten werktags in einem Zeitfenster zwischen 7 und 19 Uhr erfolgen. Im Jahr 2017 wird der zweite Teil der Arbeiten in der Zeit von Mai bis September stattfinden. Der Schotter wird nach seiner Aufbereitung in einer mobilen Anlage über die Schiene abtransportiert. Aufgrund des enormen Projektumfangs werden die erforderlichen Maßnahmen von einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus drei Unternehmen, durchgeführt. Dabei ist oberste Prämisse, mögliche Belastungen der Anlieger zu vermeiden bzw. so weit wie möglich zu minimieren. [zur BEG-Startseite]