Ehemalige Niederbergbahn von über 1.000 Alltags-, Freizeit- und Genussradlern feierlich eingeweiht

Ein weiterer Alleenradweg hat am vergangenen Wochenende seine feierliche Eröffnung unter der neuen Dachmarke „Panoramaradweg“ erlebt. Die ehemalige Trasse der Niederbergbahn von Heiligenhaus über Velbert nach Wülfrath führt auf einer Länge von 25 Kilometer über 5 Viadukte und 16 Brückenbauwerke. Auch dabei: Die erste Waggonbrücke Deutschlands (s. Nov. 2009). Damit ist ein bedeutsamer Lückenschluss zwischen den Bahntrassen-Radwegen des Ruhrgebiets und des Bergischen Landes entstanden. Die Einweihungsfestivitäten lockten mit ökumenisch-geistlicher Segnung des Radweges sowie landesministerlich-weltlichen Glückwünschen mehr als 1.000 Menschen zu einer Probefahrt. So konnten sich viele Bürger selbst von dem Komfort ihrer künftigen Haus- und Hofstrecke überzeugen.

Über den heute so großen Zuspruch und die hohe Akzeptanz des neuen Infrastrukturangebotes freut sich auch BEG-Geschäftsführer Thomas Lennertz. Die BEG hatte den Kreis Mettmann und die beteiligten Kommunen in der Konzeption, der Umsetzung sowie der Förderkoordination des Radweges beraten und begleitet. Im Kontext des AlleenRadwege-Programms konnten aus den Erfahrungen vor Ort mehrere Musterlösungen entwickelt werden, die inzwischen bahninterner Standard geworden sind: Beispielsweise zum Grunderwerb oder zu den Ablösebeiträgen für die Instandhaltung von Kunstbauwerken. Gerade auch die eisenbahngeschichtlichen Relikte und Wiedererkennungselemente entlang der Niederbergbahn waren dem Landesprogramm zur Förderung der Bahnradwege ein besonderes Qualitätsanliegen [zur BEG-Startseite].

Flächenpool NRW am Runden Tisch Brachflächen der Bezirksregierung Düsseldorf

Am 19.07. hat die Bezirksregierung Düsseldorf das Thema „Brachflächen“ als Schwerpunkt eines Runden Tisches behandelt. Die Geschäftsführungen der NRW.URBAN und BEG waren in diesem Rahmen eingeladen, einen Vortrag zur Nutzung der Instrumente des Flächenpool NRW einzubringen und sich als Fachleute an der Erörterung der regionalplanerischen Steuerungsmöglichkeiten zu beteiligen.

Seinen Anfang genommen hatte die Reihe Runder Tische zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen der Regionalplanung im Rahmen der informellen Vorlaufphase für die Fortschreibung des Regionalplans des Regierungsbezirkes Düsseldorf im vergangenen Jahr. Die Motivation mehrerer Planergespräche war es, erste Themen, Herausforderungen und Probleme zu identifizieren. Darauf aufbauend werden 2011 mit Runden Tischen bestimmte Themen vertiefend behandelt. Wie unter www.brd.nrw.de erläutert und mit ersten Gesprächsprotokollen hinterlegt, erfolgt im Rahmen dieser Termine eine ergebnisoffene Diskussion verschiedener Steuerungserfordernisse und -möglichkeiten. Dies soll unter anderem ermöglichen, gemeinsame und differenzierte Positionen zu erkennen. Die Erkenntnisse aus den Runden Tischen werden im Rahmen der sich anschließenden Leitlinienerstellung berücksichtigt.

Die Pilotphase zum Flächenpool NRW ist eine Maßnahme der Landesregierung Nordrhein-Westfalens, getragen von der NRW.URBAN Service GmbH, unterstützt durch die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH. [zu www.nrw-flaechenpool.de] [zur BEG-Startseite]

Balkantrasse in Remscheid: Radfahren mit dem Strom

Der Ausbau der früheren Balkantrasse zum Radweg schreitet an allen Enden in nicht zu übersehenden Schritten voran. Die EWR GmbH (Energie und Wasser Remscheid) hatte im vergangenen Jahr das 6,4 km lange Remscheider Teilstück erworben – primär, um mit dem Verlegen einer neuen Kabelleitung die Stromversorgung lokaler Gewerbegebiete zu verbessern. Durch die Nutzung der Bahntrasse erspart sich das Unternehmen eine weitaus aufwändigere Baumaßnahme entlang stark frequentierter Straßen. Zugleich sichert sie damit aber auch die Beteiligung der Stadt Remscheid am AlleenRadwege-Programm ab.

Seit dem Baubeginn im April (s. Blogeintrag) wurden die Gleise auf dem für die Kabelverlegung erforderlichen Liegenschaftsband bereits zurückgebaut. Das Gleisbett hat sich zu einem 1 m tiefen Graben entwickelt, in den die EWR in den nächsten Wochen insgesamt 9 km Stromleitung verlegen wird. Verfüllt wird anschließend mit dem Schottermaterial des Gleisbettes. Im Herbst wird dann der Ausbau zum Rad- und Wanderweg im Vordergrund stehen, inkl. der Sanierung vierer Brücken, über die die neue Route führen wird. Das Land NRW fördert über die BEG den Radwegebau auf stillgelegten Bahnstrecken, um möglichst viele durchgängige Trassenbänder für infrastrukturelle Folgenutzungen zu erhalten und der Allgemeinheit ein komfortables, naturnahes Infrastrukturangebot zu liefern. [zur BEG-Startseite]

Sanierungsstart für das denkmalgeschützte Empfangsgebäude Werdohl

Das 1914 erbaute neobarocke Empfangsgebäude des Bahnhofs Werdohl zählt heute zur Denkmalroute „Märkische Straße Technischer Kulturdenkmäler“. Noch in dieser Woche wird es vollständig eingerüstet: Wenn alles planmäßig verläuft soll es bis Ende 2012 dann fachgerecht saniert in altem Glanz erstrahlen. Dass dieses Vorhaben möglich wird, ist nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit der Stadt zu verdanken. Die BEG hatte erste Umnutzungs- und Sanierungskonzepte erarbeitet, auf Basis derer sich die Stadt entschieden hat, das prägnante Objekt in eigener Regie zu entwickeln. So wurde es von der BEG an eine städtische Stiftung veräußert. Das Bauvolumen wird auf etwa 2,3 Mio. Euro beziffert, das Werdohler Architektenpaar Fiebig liefert die Entwürfe für die Sanierung.

Fenster-, Dach- und Fassadenarbeiten haben bis zum Winter die oberste Priorität des Bauleiters von der Wohnungsgesellschaft Werdohl, welche nach Umbau auch als Mieterin in den Bahnhof ziehen wird. BEG-Projektleiter Carsten Kirchhoff ist erfreut, dass mit dem Bahnhofsumbau nun auch die letzte Stufe zu einer attraktiven Schnittstelle zwischen Stadt und Quartier genommen wird – die Verkehrsstation mit neuem Bahnsteig und P&R-Anlage sind bereits in Betrieb. [zur BEG-Startseite]

Stadt Halver: Stadtentwicklung und Elektromobilität auf der Schiene

Mit einem "Ringtausch" und einem aktuell beurkundeten Grundstücksgeschäft konnten die Interessen der Stadt Halver und der Schleifkottenbahn GmbH (SKB) überein gebracht und ein Vorgehen zur Zufriedenheit aller Beteiligten koordiniert werden: Die Stadt Halver will auf insgesamt 60-70.000 qm Fläche am Standort Bahnhof Halver ein seit Längerem drängendes Stadtentwicklungsziel realisieren - die Stärkung von Einzelhandel und Nahversorgungsqualität. Auf dem Gelände liegen aber Dienstbarkeiten der SKB, die eine integrierte Gesamtplanung bisher unmöglich gemacht haben. Die SKB benötigt die Bahnanlagen für ein visionäres Mobilitätskonzept, den Betrieb eines Schienentaxis. Dabei handelt es sich um ein computergesteuertes Elektromobil mit Radartechnik, das als Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Oberbrüggers Unternehmers Friedrich Wilhelm Kugel läuft. Zur Umsetzung dieses Vorhabens gründete er vor mehreren Jahren gemeinsam mit zwei weiteren Gesellschaftern eigens die SKB. Die Unternehmer machen sich für die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken und Erhaltung von Gleisanlagen stark und sind Eigentümer des 6,5 km langen Teilstücks Halver-Oberbrügge der stillgelegten Bahnstrecke Wuppertal-Oberbrügge. "Die Bahnstrecke vor unserer Haustür ist ein Kapital, das wir nutzen sollten" ist das Credo, mit dem Kugel in den vergangenen Jahren Bürger, Ratsvertreter aller Fraktionen, Unternehmer und Wissenschaftler der Fachhochschule Dortmund von seinem Projekt überzeugen konnte. Auch Bürgermeister Dr. Bernd Eicker sieht den Bedarf und unterstützt Kugels Innovationssinn grundsätzlich.

Das im Sinne aller Beteiligten ausgehandelte Ergebnis lautet nun: Die Stadt Halver wird Eigentümerin der Flächen am Bahnhof Oberbrügge und stellt sie zugleich der SKB zur Verfügung. Der Kaufvertrag ermöglicht der SKB den Betrieb einer sog. „Versuchsanlage in privatem Besitz". Dafür verzichtet die SKB auf Flächen am Bahnhof Halver, auf denen die Stadt aufgrund der hierdurch geschaffenen besseren Erschließungsmöglichkeiten jetzt ihre Entwicklungsziele verwirklichen kann. Mehrstündige Beratungen und Verhandlungen im Notartermin selbst taten der abschließenden Wahrnehmung aller Beteiligten keinen Abbruch: konstruktiv, flexibel und zuvorkommend sei der Umgang zwischen Stadt, SKB, DB und BEG gewesen. [zur BEG-Startseite]

Pilotkommune Kleve leitet Bebauungsplan-Verfahren ein

Die Stadt Kleve hat den Beratungsweg zur Aufstellung des Bebauungsplans eingeleitet, der für die avisierte Mischnutzung am Flächenpool-Pilotstandort „XOX“ erforderlich ist. Der Ratsbeschluss zum beschleunigten Verfahren (§13 BauGB) ist auf den 20. Juli 2011 terminiert.

Der Bauausschuss der Stadt Kleve hatte sich zuletzt am 30.06. in öffentlicher Sitzung mit den im Rahmen des Flächenpool NRW erzielten Fortschritte befasst. Berichtet werden konnte, dass nach Erfassung und Analyse der Akteurs- und Interessenlagen zunächst unterschiedliche Nutzungsvarianten entwickelt wurden. Daraus hat sich eine von Stadt und Eigentümer gemeinsam priorisierte Variante entwickelt, die eine Mischnutzung vorsieht und an dem integrierten Standort neuen Raum für nicht störende Gewerbebetriebe, Dienstleistungs- und Büronutzung, kleinflächigem Einzelhandel und Wohnen bieten soll. Die Realisierung wird zeitlich gestaffelt erfolgen, den Auftakt würde der Umbau des Fabrikgebäudes der ehemaligen XOX-Bäckerei machen. Eine erste Grobkalkulation erarbeitet der Flächenpool NRW derzeit. Ziel des Gesamtkonzeptes ist es unter anderem, den Strukturwandel, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft mit der Fachhochschul-Entwicklung vollzieht, städtebaulich adäquat aufzugreifen und Synergieeffekte zu nutzen.

Die Pilotphase zum Flächenpool NRW ist eine Maßnahme der Landesregierung Nordrhein-Westfalens, getragen von der NRW.URBAN Service GmbH, unterstützt durch die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW mbH. [www.nrw-flaechenpool.de] [zur BEG-Startseite]

Gemeinsamer Workshop zur Nutzung und Gestaltung des Bahnhofsumfeldes Nettetal-Kaldenkirchen

Der Bahnhof Kaldenkirchen in Nettetal punktet bis dato vor allem durch Negativschlagzeilen zu Sauberkeit und Sicherheit, Zuwegung und Zustand. Dem stellten die Stadt Nettetal und die BEG am Samstag, 02. Juli 2011 einen ganztägigen Workshop gegenüber. BEG-Geschäftsführer Volker Nicolaus moderierte die Veranstaltung, an der sich, über die Nettetaler Verwaltung und Verwaltungsspitze hinaus, Vertreter aller Ratsfraktionen, des Kreises, der DB Netz AG und der DB Station&Service AG, der NetteAgentur, des Bürgervereins Kaldenkirchen sowie des Fahrgastverbandes Pro Bahn und einer involvierten Ingenieurgesellschaft beteiligten. Der Austausch zwischen den Fraktionen, den Projektpraktikern und Verwaltungsvertretern verlief sehr konstruktiv und rege, besonders auch in den nachmittäglichen Kleingruppen. Ein Vertiefungstermin ist bereits verabredet.

Die Rahmenbedingungen in Kürze: Das repräsentative Empfangsgebäude des historischen Grenzbahnhofs liegt in privater Hand mit entsprechend geringer Einflussmöglichkeit. Die Zufahrt zum Bahnhof erfolgt allein durch eine Gleisunterführung, die Aufgänge zu den Gleisen befinden sich in zwei parallel verlaufenden Fußgängertunneln. Für Mobilitätseingeschränkte stellen die Treppenaufgänge ein gravierendes Hindernis dar, für alle anderen Fahrgäste einen unsauberen und maroden Angstraum. Darüber hinaus erstreckt sich im direkten Bahnhofsumfeld eine rund vier Hektar große Brachfläche, die für den Bahnbetrieb nicht mehr erforderlich ist, ebenso wenig wie der im Verfall begriffene Lokschuppen. Vorschlag der BEG und Hoffnung der Verwaltung ist es, hier eine moderne Park&Ride-Anlage zu realisieren. Dafür käme auch die Beantragung von Fördermitteln grundsätzlich in Frage – eine der Herausforderungen wäre jedoch auch die schwierige Erschließung des Geländes für den regulären Straßenverkehr.

Die BEG erhofft sich für den Bahnhof Kaldenkirchen eine Entwicklung, wie sie schon an vielen anderen vergleichbaren Standorten des Landes Nordrhein-Westfalens gelungen ist: Hin zu einer modernen Verkehrsschnittstelle mit einladend freundlichem Bahnhofsumfeld, das den Umstieg von der Straße auf die Schiene leicht macht. Über die konkrete Verständigung auf weitere gemeinsame Schritte in diese Richtung freuten sich Stadt und BEG am Ende des Workshops sehr. Moderator Nicolaus zeigte sich optimistisch: „Die Verantwortlichen an einen Tisch zu bringen, offen und transparent über alle Interessen, Bedenken und Ideen zu diskutieren, bringt aus meiner Erfahrung heraus immer wieder Entwicklungen in Gang, an die zuvor schon niemand mehr zu glauben gewagt hat!“ [zur BEG-Startseite]