Das Empfangsgebäude des ostwestfälischen Warburgs ist verkauft und nun auf dem Wege zu einer außergewöhnlich behaglichen Nachnutzung: "Buddhametta Wat" Warburg, Tempel der lebendigen Liebe Buddhas. Ein Ort, an dem Seele zur Ruhe kommt, sieht der thailändische Meister Phakru Sittipanyaporn in dem Zentrum, in dem er künftig die Hälfte des Jahres leben will und von dort aus für ganz Mitteleuropa zuständig sein wird.
Über mehrere Jahre hat die Stadt Warburg mit Ihrem BEG-Projektleiter Carsten Kirchhoff nach einem verlässlichen Investor gesucht, der ihnen ein ansprechendes und überzeugendes Nutzungs- und Sanierungskonzept präsentieren kann. Genau dies ist der Käuferin, Zahnärztin Dr. Charlotte Gormsen, jetzt gelungen. Im Beisein des strahlenden Bürgermeisters Michael Stickeln, des Wirtschaftsförderers Rainer Ehle sowie der sehr zufriedenen Eheleute Tu als Vertreter des buddhistischen Vereins, dem künftigen Hauptmieter, überreichte Kirchhoff ihr den goldenen Schlüssel. Der Verein wird im Erdgeschoss einen Tempel mit Meditationsräumen und im Obergeschoss Räumlichkeiten für Priester und Gäste errichten. Mit direktem Zugang vom Bahnsteig wird der Fahrkartenverkauf weiterhin über die bestehende Agentur gewährleistet bleiben; im vorderen Teil zum Bahnhofvorplatz hin soll ein Bistro entstehen.
Nicht nur durch die künftige Nutzung fällt das große, denkmalgeschützte Objekt auf, der Bahnhof verfügt auch über das einzige in ursprünglicher Form und in Backstein-Architektur errichtete ostwestfälische Empfangsgebäude in Insellage zwischen den Gleisen. Das Gebäude wurde bereits 1852/53 in imposanter neogotischer Backsteinarchitektur mit Natursteinelementen und großen Staffelgiebeln auf allen Seiten errichtet. Aufgrund des Instandhaltungsrückstaus stehen die meisten der über 1.100 qm Nutzflächen im Erd-, Ober- und Dachgeschoss seit Jahren leer – was sich nun ändern soll: Gormsen hat ein Architekturbüro damit beauftragt, den Umbau zur Wiederherstellung des originalen Erscheinungsbildes zu planen und zu steuern. Auch Sanitäranlagen und Elektrik müssen komplett erneuert werden. Im Zuge der intensiven Kaufvertragsabstimmungen wurde ausgehandelt, dass Gormsen auch die Verpflichtung der DB Station&Service zum Wiederaufbau der Staffelgiebel übernimmt. Dafür wurde das Gebäude selbst auf den Kaufpreis eines symbolischen Euro reduziert. [
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