Der Bahnhof Kaldenkirchen in Nettetal punktet bis dato vor allem durch Negativschlagzeilen zu Sauberkeit und Sicherheit, Zuwegung und Zustand. Dem stellten die Stadt Nettetal und die BEG am Samstag, 02. Juli 2011 einen ganztägigen Workshop gegenüber. BEG-Geschäftsführer Volker Nicolaus moderierte die Veranstaltung, an der sich, über die Nettetaler Verwaltung und Verwaltungsspitze hinaus, Vertreter aller Ratsfraktionen, des Kreises, der DB Netz AG und der DB Station&Service AG, der NetteAgentur, des Bürgervereins Kaldenkirchen sowie des Fahrgastverbandes Pro Bahn und einer involvierten Ingenieurgesellschaft beteiligten. Der Austausch zwischen den Fraktionen, den Projektpraktikern und Verwaltungsvertretern verlief sehr konstruktiv und rege, besonders auch in den nachmittäglichen Kleingruppen. Ein Vertiefungstermin ist bereits verabredet.
Die Rahmenbedingungen in Kürze: Das repräsentative Empfangsgebäude des historischen Grenzbahnhofs liegt in privater Hand mit entsprechend geringer Einflussmöglichkeit. Die Zufahrt zum Bahnhof erfolgt allein durch eine Gleisunterführung, die Aufgänge zu den Gleisen befinden sich in zwei parallel verlaufenden Fußgängertunneln. Für Mobilitätseingeschränkte stellen die Treppenaufgänge ein gravierendes Hindernis dar, für alle anderen Fahrgäste einen unsauberen und maroden Angstraum. Darüber hinaus erstreckt sich im direkten Bahnhofsumfeld eine rund vier Hektar große Brachfläche, die für den Bahnbetrieb nicht mehr erforderlich ist, ebenso wenig wie der im Verfall begriffene Lokschuppen. Vorschlag der BEG und Hoffnung der Verwaltung ist es, hier eine moderne Park&Ride-Anlage zu realisieren. Dafür käme auch die Beantragung von Fördermitteln grundsätzlich in Frage – eine der Herausforderungen wäre jedoch auch die schwierige Erschließung des Geländes für den regulären Straßenverkehr.
Die BEG erhofft sich für den Bahnhof Kaldenkirchen eine Entwicklung, wie sie schon an vielen anderen vergleichbaren Standorten des Landes Nordrhein-Westfalens gelungen ist: Hin zu einer modernen Verkehrsschnittstelle mit einladend freundlichem Bahnhofsumfeld, das den Umstieg von der Straße auf die Schiene leicht macht. Über die konkrete Verständigung auf weitere gemeinsame Schritte in diese Richtung freuten sich Stadt und BEG am Ende des Workshops sehr. Moderator Nicolaus zeigte sich optimistisch: „Die Verantwortlichen an einen Tisch zu bringen, offen und transparent über alle Interessen, Bedenken und Ideen zu diskutieren, bringt aus meiner Erfahrung heraus immer wieder Entwicklungen in Gang, an die zuvor schon niemand mehr zu glauben gewagt hat!“ [zur BEG-Startseite]
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