Interkommunale Kooperation: Städte schließen sich für Reaktivierung der Ratinger Weststrecke zusammen

Foto: Stadt Duisburg
Die Ratinger Weststrecke verbindet die Städte Düsseldorf, Duisburg, Ratingen sowie den Kreis Mettmann und gehört zu einer der am stärksten befahrenen Güterverkehrsstrecken Deutschlands. Der hiesige Personenverkehr wurde 1983 eingestellt – und findet derzeit lediglich auf der Strecke Duisburg-Hbf – Wedau – Bissingheim – Entenfang statt, durch den so genannten Entenfang-Express (RB 37). Nicht erst im Zuge der Entwicklung des 90 Hektar großen Bahnareals in Duisburg-Wedau gibt es konkrete Überlegungen, die Ratinger Westrecke für den Personenverkehr zu reaktivieren. 

Dies wird nun die Stadt Duisburg gemeinsam mit den Städten Ratingen und Düsseldorf sowie dem Kreis Mettmann in Kooperation mit dem VRR angehen. In einer am 28.11.2016 unterschriebenen „Wedauer Erklärung“ fordern sie das NRW-Verkehrsministerium auf, „eine regional dringend notwendige, durchgängige Bahnverbindung von Düsseldorf über Ratingen nach Duisburg zu ermöglichen“. 

Allein in den Ratinger Stadtteilen Lintorf und West könnten mehr als 30.000 Menschen unmittelbar an den regionalen Bahnverkehr zwischen Ruhrgebiet und Rheinland angebunden und so die Bedeutung des ÖPNV insgesamt weiter gestärkt werden. Infolge der Fertigstellung diverser Wohngebiete, zahlreicher neuer Unternehmensansiedlungen und dementsprechendem Zuzug insbesondere vieler junger Familien in die Anrainerstädte der Weststrecke, hat sich der Bedarf für deren Reaktivierung stetig vergrößert. 

Nach Ansicht von Sören Link, OB der Stadt Duisburg, sei die Reaktivierung der Strecke wichtig mit Blick auf das Großbauprojekt in Wedau. „Der Sportpark Duisburg und die Stadtteile Bissingheim und Wedau würden von dieser Bahnverbindung enorm profitieren, die dauerhaft die jetzige RB 37 ersetzen würde. Für die Entwicklung des Duisburger Südostens und die kurze Anbindung an Düsseldorf ist diese Strecke dringend notwendig“, sagte Link bei der Unterzeichnung der Erklärung. Dabei betonte er, dass dies „keine lokalpolitische Entscheidung“, sondern nur gemeinsam zu schaffen sei. „Der neue Standort braucht eine regionale Schienenanbindung“, betonte auch Thomas Lennertz, Projektverantwortlicher des Teams Wedau, in dem die BEG und die DB Immobilien Region West gemeinsam mit der Stadt Duisburg die Entwicklung der Fläche vorantreiben. 

Die Investitionskosten für die Maßnahme würden bei rund 70 Millionen Euro liegen – angesichts der stets überlasteten Autobahnen wäre eine spürbare Verlagerung der Pendlerströme auf die Schiene ein wertvoller Effekt. [zur BEG-Startseite]

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