Nicht erst seit heute steht die Reaktivierung der Ratinger Westrecke auf der Agenda vieler Interessengruppen zwischen den Städten Düsseldorf und Duisburg.
So zählten die Veranstalter mehr als 200 Teilnehmer, als am Mittwoch, 27. September, die zweite Demonstrationsfahrt der „Westbahn“ auf der Ratinger Weststrecke in Ratingen-Tiefenbroich startete.
Rund 140 Fahrgäste aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft folgten der Einladung der Stadt Ratingen, der Standortinitiative Ratingen Tiefenbroich / West (InWest) sowie dem Unternehmensverband Ratingen (UVR) und kamen während der Fahrt über die konkreten Realisierungsmöglichkeiten ins Gespräch. Mit dabei waren auch 70 Bürger, die im Rahmen einer Verlosung „Fahrtickets“ gewonnen hatten. „Am liebsten hätten wir alle Bahn-Begeisterten mitgenommen, jedoch war die Resonanz noch größer als erwartet“, so der Ratinger Bürgermeister Klaus Pesch. Aber auch außerhalb des Zuges hatten sich Bahnliebhaber an vielen Stellen entlang der Strecke positioniert, um die historische Eisenbahn mit der schlichten Bezeichnung B 405, die eigens für die Fahrt von der Firma Railflex GmbH „gechartert“ wurde, aus der Entfernung miterleben zu können.
Der heute längst nicht mehr alltägliche Zug entstand aus einem umgebauten Steuerwagen aus dem Jahre 1934. Von außen wurde Wert auf das originale Erscheinungsbild im Stil eines Triebwagens der Reichsbahn gelegt, im Inneren wird es dann aber wirklich originell und einzigartig: Das gesamte Interieur ist in Holz gehalten, die Polster und Gardinen runden die Wohlfühl-Atmosphäre ab.
Ziel der Demonstrationsfahrt war es, das Thema „Westbahn“ erneut in den Fokus zu rücken und dabei noch einmal sämtliche Umsetzungsmöglichkeiten objektiv zur Diskussion zu stellen. Gleichzeitig sollte darauf hingewiesen werden, dass längst nicht mehr nur Ratinger Akteure „im Zug sitzen“. So haben insbesondere die Landeshauptstadt Düsseldorf sowie die Stadt Duisburg ein großes Interesse an einer Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Ratinger Weststrecke. „Für die Flächenentwicklung in Wedau wäre die Wiederbelebung dieser Strecke ein ganz wichtiger Beitrag“, so Carsten Tum, Beigeordneter der Stadt Duisburg.
Die geplanten Entwicklungen zwischen Wedau und Bissingheim wurden im vorbeifahrenden Zug durch Carsten Tum und BEG-Geschäftsführer Thomas Lennertz erläutert (Infos zum Projekt unter www.6-seen-wedau.de). Bedingt durch die enormen Ausmaße der Projektfläche konnte ein umfangreiches Paket an Informationen präsentiert werden, von dem sich auch Staatssekretär Dr. Jan Heinisch, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, beeindruckt zeigte. "Schon aufgrund der vielen Wohnungen, mit deren Bau 2019 begonnen werden soll, muss auch die Reaktivierung der Strecke rasch angegangen werden", betonte er im Anschluss an die Besichtigung und sagte seine Unterstützung bei den weiteren Bemühungen zu.
Ginge es nach den Initiatoren der Fahrt, könnte die Westbahn schon bald regelmäßig Pendler und Bürger zwischen Düsseldorf und Duisburg transportieren. Dass dies grundsätzlich möglich ist, wurde durch die Zugfahrt – die auch durch den Staufenplatztunnel in Düsseldorf führte – eindrucksvoll unter Beweis gestellt. [zur BEG-Startseite]
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